13 schöne Ankerplätze in der Mecklenburgischen Seenplatte

By Published On: 7. Februar 2023

Mitten in der Natur der Mecklenburgischen Seenplatte den Anker fallen lassen, ist ein wundervolles Gefühl von Freiheit auf dem Wasser. Ob für einen Badestopp oder eine Übernachtung mit Wildnisgefühl. Natürlich sind schöne Ankerplätze in der Seenplatte keine Mangelware, trotzdem haben wir 13 Favoriten und geben dazu noch Tipps, wie man profimäßig ankert. Wer einen Hafen mit Bootstankstelle und Sanitäranlagen bevorzugt, dem empfehlen wir die Hafenführer für Hausboote für Mecklenburg, Brandenburg und Berlin. 

1. Granzower Möschen

Eine malerische Insel mitten im See. Anker werfen und die Aussicht genießen. In großer Dreiviertel-Runde schweift der Blick auf Bäume, das restliche Viertel wird bestimmt durch pittoreske Bootshäuser. Neben diesen ein Badestrand und im Wasser kleine Badeinseln. Dazwischen kleine rote und gelbe Punkte – Kanuten, die ihre Runden ziehen. Hier lässt es sich vortrefflich pausieren. Kleiner Wermutstropfen: Der Untergrund nahe der Insel ist stark verkrautet. Wer über Nacht bleibt und am nächsten Morgen Brötchen möchte, kann am Anleger des Ferienparkes Mirow, direkt Steuerbord hinter der Insel, anlegen und sich im dortigen Restaurant versorgen.

2. Mirower See

Highlight des Mirower Sees ist der Blick auf malerische Bootshäuser, die Liebesinsel und das Schloss. Windgeschützte Ankerplätze für einen entspannten Zwischenstopp findet man am nördlichen und südlichen Ende. Davor oder danach sollte man aber unbedingt auch einen Landgang einplanen und in einem Hafen anlegen. Zum Beispiel bei Rick & Rick an der Schlossinsel. 

3. Kleine Müritz

Kurze Verschnaufpause vor der Fahrt über die Müritz gefällig? Dann ist man an der Insel Burgwall goldrichtig. Im Schatten des unbewohnten Eilandes lässt es sich wunderbar anken. Außerhalb des Fahrwassers wird die Kleine Müritz schnell flach. Also Augen auf beim Ankermanöver. Aber dafür muss man dann weniger Kette geben. Belohnt wird man mit einem Blick auf regen Schiffsverkehr von und zur Müritz. Wer sich nach einem Landgang sehnt: Die Anleger Müritz-Segelverein Rechlin und Yachthafen Rechlin sind in Sichtweite und bieten gastronomische Versorgung, in Vipperow verfügt der Fischerhof der Müritzfischer über einen kleinen Anlegesteg.

4. Binnenmüritz

Sind die Häfen in der Hauptsaison voll? Oder hat die Crew einfach nur Lust auf einen Badestopp? Wie auch immer: Die grün betonnte Steuerbordseite der Binnenmüritz ist ein idealer Ankerplatz vor Waren (Müritz). Das Panorama der bunten Stadt am „kleinen Meer“ ist nicht weit, das Wasser klar und die Wassertiefe schnell abnehmend. Wen es abends doch noch in die Stadt zieht, der versucht sein Glück auf einen Liegeplatz im Yachthafen maremüritz, im Stadthafen Waren oder etwas abseits im Hafen des Camping- und Wohnmobilpark Kamerun. Ein vorheriger Anruf empfiehlt sich.

5. Jabelscher See

Ist die schmale Durchfahrt in den Jabelschen See erstmal gemeistert, liegt der langgestreckte glaziale Rinnensee in ganzer Schönheit vor dem Bug. Ein Idyll im Vergleich zu den großen Oberseen in direkter Nachbarschaft. Schnell fällt der Tiefenmesser, doch Obacht: Der See verengt sich noch einmal, eine Untiefe von rund einem Meter kreuzt die Fahrrinne. Liegt diese hinter einem, lässt es sich wunderbar in der Backbord gelegenen Bucht vor dem Damerower Werder (mit Wisent-Gehege) anken. Der See ist hier teilweise bis zu 15 Metern tief, so dass die Suche nach einem geeigneten Ankerplatz je nach eigener Ankerkettenlänge etwas Glück bedarf. Ist die perfekte Stelle gefunden, entschädigt der Sprung ins glasklare Wasser. Schnell spürt man die Wassertiefe durch die kältere Unterwasserschicht. Zur Stärkung steht steuerbords der Anleger der Marina Maribell samt kinderfreundlichem Badestrand oder backbords der Fischerhof in Damerow mit eigenem Anleger bereit.

6. Drewensee 

Wo bei Ahrensberg die Havel den Drewensee durchfließt, bietet sich dem Wasserwanderer ein hervorragender Ankerplatz in der Seenplatte. Das Westende des Sees bildet zwischen der „Rast beim Fischer“ und der Halbinsel eine gut geschützte Bucht. Die Ahrensberger Hausbrücke und das gute Essen beim Fischer haben dem kleinen Ort schon eine gewisse Bekanntheit beschert. Wer hier ankert, kann den Blick auf die Brücke genießen und hat nur einen kurzen Weg, um sich einen kleinen Imbiss zu genehmigen. Die Bucht hat durchaus Platz für mehrere Boote, ohne sich zu nahe zu kommen. Sollten sich aber doch schon vier oder fünf Boote für eine Übernachtung eingefunden haben, gibt es noch eine Alternative auf der anderen Seite der Brücke auf dem Finowsee, ein kleines Stück flussabwärts. Der See ist kaum mehr als eine Havelausbuchtung, bietet aber einen lauschigen Ankerplatz mit Blick auf durchreisende Havelschiffer.

Die Mecklenburgische Seenplatte ist reich an traumhaften Ankerplätzen.

7. Ellbogensee 

Entlang des geschwungenen Ellbogensees gibt es mehrere Buchten mit schönen Ankerplätzen. Zum Beispiel am nördlichen Ufer in der Nähe von Priepert. Diese eignen sich auch für längeres Ankern. Tagsüber können von hier aus gut die Boote beobachtet werden, die auf der Wasserstraße zwischen Müritz und Havel unterwegs sind. Nachts ist es wunderbar ruhig.

8. Großer Pälitzsee

Ganz am Ende des langgezogenen Großen Pälitzsees liegt die stille Bucht vor Adamswalde. Perfekt zum Ankern, denn hier herrscht kaum Bootsverkehr und eine schöne Blickachse über den See eröffnet sich aus den Bullaugen. Ringsherum tiefer grüner Wald an den Ufern. Die kleine Siedlung ist mitten im Wald versteckt und am Ufer des Sees befindet sich nur ein Bootshaus und der kleine Bootsanleger von Adamswalde. Ankernd ist man in Mecklenburg, am Steg schon in Brandenburg. Eine kleine unbewaldete Uferstelle ist als Ablage bekannt, heute Badestelle, vormals Sammelstelle für Holzstämme, die von hier bis nach Berlin geflößt wurden.

9. Ziernsee 

Wunderschön sind die Ankerplätze am nordwestlichen Ufer des Ziernsees. Hier gibt es in Ufernähe mehrere offene Stellen im Bewuchs, die sich perfekt für entspannte Urlaubstage eignen. Zudem verläuft am Ufer ein schmaler Wanderpfad, so dass auch Landausflüge kein Problem sind. Die lohnen sich besonders, da wenige hundert Meter östlich der ruhige „Campingplatz am Ziernsee – Haveltourist“ liegt, von dem jedoch an den Ankerstellen nichts zu hören ist. Der Skipper kann also bequem seine Crew dorthin beordern, um kalte Getränke, Eis oder frische Brötchen fürs Dinner zu besorgen. Es empfiehlt sich, die Frühstücksbrötchen jeweils am Vortag im Campingplatzkiosk vorzubestellen.

10. Haussee 

Wer vom Stolpsee in die Einfahrt zur Himmelpforter Schleuse fährt, sieht backbord den hervorragenden Wasserwanderplatz Himmelpfort, der bestens gepflegt ist und per Parkticket am Automaten bezahlt wird. Wer hier anlegt, kann in Ruhe Himmelpfort mit seiner Klosterruine und den zahlreichen Einkehrmöglichkeiten erkunden. Leider sind die Anlegestellen begehrt und in der Saison braucht es schon etwas Glück, um dort einen Platz zu bekommen. Für Mannschaften, die keine Angst vor nassen Füßen haben und deren Boot wenig Tiefgang hat, gibt es eine Alternative. Nach der Schleusung hinüber zum Haussee können kundige Skipper nahe des sumpfigen Südufers auf Höhe der abgestorbenen Bäume ankern. 

11. Großer Prebelowsee

Der Große Prebelowsee grenzt direkt an den vielbefahrenden Hüttenkanal, der zur Schleuse Wolfsbruch und zum Ferienresort Marina Wolfsbruch führt. Ein schöner Ort zum „Pötte-Kieken“. Anker werfen und dann die Vielfalt der zahlreich vorbeifahrenden Schiffe genießen. Etwas sandiger Untergrund, in dem sich der Anker manchmal verhakt. Wem der Sinn mehr nach preußischer Kultur steht, fährt weiter bis zum Grienericksee und ankert mit Blick auf Schloss Rheinsberg und dessen Schlosspark. Danach wird im Rheinsberger Hafen angelegt und in
einem der vielen Restaurants der Prinzenstadt diniert.

12. Schwarzer See

Der Schwarze See bei Flecken Zechlin bildet das Ende einer langen Seenkette und ist damit eine Sackgasse. Ein schöner Ankerplatz in diesem Teil der Seenplatte – mit Blick auf Wald und Wasser – befindet sich im südlichen Bereich. Wer Hunger und Durst bekommt: Gleich gegenüber in der „Fischerhütte Gehrt“ gibt es leckere Fischgerichte und kühles Bier. Liegeplätze sind auch vorhanden. 

13. Bikowsee

Den Bikowsee kennt wohl kaum ein Seenplatten-Urlauber, denn viele machen auf dem Schlabornsee bereits wieder kehrt. Gut für alle, die einen ruhigen und einsamen Ankerplatz für die Nacht suchen. Die Auswahl ist am buchtenreichen Ufer groß. 

Sicher Ankern in 5 Schritten 

Oberstes Gebot beim Anker-Werfen: Immer schön langsam, damit die Flunken fassen können und nicht über den Grund gerissen werden. 

I.
In dem Moment, in dem das Schiff keine Fahrt mehr durchs Wasser macht, gibt der Rudergänger das Kommando „Fallen Anker!“. Die Crew am Spill (Ankerwinde) löst die Bremse und lässt den Anker ausrauschen bis er den Grund erreicht hat. Anschließend stoppt sie das weitere Fieren (Ablaufen) und signalisiert dies durch ein vorher abgestimmtes Handzeichen.

II.
Jetzt legt der Rudergänger den Hebel auf „langsam“ zurück und sobald das Boot wieder Fahrt durchs Wasser macht, fiert die Crew am Spill gleichmäßig mit, aber nur so viel, wie sich das Schiff „holt“.

III. 
Während das Schiff langsam Fahrt über den Achtersteven (hintere Begrenzung des Schiffsrumpfes) macht, ruft der Rudergänger laufend die Länge aus, zum Beispiel „Zehn Meter sind durch, 15 Meter!”. Soll das Schiff an 30 Metern Kette liegen, kuppelt der Rudergänger nun aus und gibt bei 30 Metern das Kommando „Fest!“
Tipp: Mit dem Fallen des Ankers nicht zu viel Kette (Leine) ausrauschen lassen. Sie legt sich sonst über den Anker und es besteht die Gefahr, dass eine Bucht an seinem Kreuz hängen bleibt und so das Eingraben verhindert.

IV.
Während die Bremse der Ankerwinsch angezogen wird, ruckt das Schiff sanft mit der Restfahrt in den Anker. Hat er gefasst, törnt der Vorsteven (vordere Begrenzung des Schiffsrumpfes) ein: Der mehr oder weniger quer zur Zugrichtung liegende Vorsteven pendelt in Richtung Anker.

V.
Jetzt gibt der Rudergänger kurz voll zurück, bis der Vorsteven in Richtung Anker geschwungen ist. Gleichzeitig legt die Crew auf dem Vorschiff die Hand auf die Kette (Leine), sobald sie steif kommt. Rutscht das Grundgeschirr, ist dies deutlich durch Vibrieren zu fühlen.
Tipp: Wenn der Anker nicht greift, törnt in Böen oder auffrischendem Wind der Steven nicht mehr ein, sondern bleibt schräg zur Zugrichtung der Kette. Außerdem vibriert die Ankerkette beziehungsweise -leine.

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13 schöne Ankerplätze in der Mecklenburgischen Seenplatte
By |8,5 min read|1692 words|Published On: 7. Februar 2023|

Mitten in der Natur der Mecklenburgischen Seenplatte den Anker fallen lassen, ist ein wundervolles Gefühl von Freiheit auf dem Wasser. Ob für einen Badestopp oder eine Übernachtung mit Wildnisgefühl. Natürlich sind schöne Ankerplätze in der Seenplatte keine Mangelware, trotzdem haben wir 13 Favoriten und geben dazu noch Tipps, wie man profimäßig ankert. Wer einen Hafen mit Bootstankstelle und Sanitäranlagen bevorzugt, dem empfehlen wir die Hafenführer für Hausboote für Mecklenburg, Brandenburg und Berlin. 

1. Granzower Möschen

Eine malerische Insel mitten im See. Anker werfen und die Aussicht genießen. In großer Dreiviertel-Runde schweift der Blick auf Bäume, das restliche Viertel wird bestimmt durch pittoreske Bootshäuser. Neben diesen ein Badestrand und im Wasser kleine Badeinseln. Dazwischen kleine rote und gelbe Punkte – Kanuten, die ihre Runden ziehen. Hier lässt es sich vortrefflich pausieren. Kleiner Wermutstropfen: Der Untergrund nahe der Insel ist stark verkrautet. Wer über Nacht bleibt und am nächsten Morgen Brötchen möchte, kann am Anleger des Ferienparkes Mirow, direkt Steuerbord hinter der Insel, anlegen und sich im dortigen Restaurant versorgen.

2. Mirower See

Highlight des Mirower Sees ist der Blick auf malerische Bootshäuser, die Liebesinsel und das Schloss. Windgeschützte Ankerplätze für einen entspannten Zwischenstopp findet man am nördlichen und südlichen Ende. Davor oder danach sollte man aber unbedingt auch einen Landgang einplanen und in einem Hafen anlegen. Zum Beispiel bei Rick & Rick an der Schlossinsel. 

3. Kleine Müritz

Kurze Verschnaufpause vor der Fahrt über die Müritz gefällig? Dann ist man an der Insel Burgwall goldrichtig. Im Schatten des unbewohnten Eilandes lässt es sich wunderbar anken. Außerhalb des Fahrwassers wird die Kleine Müritz schnell flach. Also Augen auf beim Ankermanöver. Aber dafür muss man dann weniger Kette geben. Belohnt wird man mit einem Blick auf regen Schiffsverkehr von und zur Müritz. Wer sich nach einem Landgang sehnt: Die Anleger Müritz-Segelverein Rechlin und Yachthafen Rechlin sind in Sichtweite und bieten gastronomische Versorgung, in Vipperow verfügt der Fischerhof der Müritzfischer über einen kleinen Anlegesteg.

4. Binnenmüritz

Sind die Häfen in der Hauptsaison voll? Oder hat die Crew einfach nur Lust auf einen Badestopp? Wie auch immer: Die grün betonnte Steuerbordseite der Binnenmüritz ist ein idealer Ankerplatz vor Waren (Müritz). Das Panorama der bunten Stadt am „kleinen Meer“ ist nicht weit, das Wasser klar und die Wassertiefe schnell abnehmend. Wen es abends doch noch in die Stadt zieht, der versucht sein Glück auf einen Liegeplatz im Yachthafen maremüritz, im Stadthafen Waren oder etwas abseits im Hafen des Camping- und Wohnmobilpark Kamerun. Ein vorheriger Anruf empfiehlt sich.

5. Jabelscher See

Ist die schmale Durchfahrt in den Jabelschen See erstmal gemeistert, liegt der langgestreckte glaziale Rinnensee in ganzer Schönheit vor dem Bug. Ein Idyll im Vergleich zu den großen Oberseen in direkter Nachbarschaft. Schnell fällt der Tiefenmesser, doch Obacht: Der See verengt sich noch einmal, eine Untiefe von rund einem Meter kreuzt die Fahrrinne. Liegt diese hinter einem, lässt es sich wunderbar in der Backbord gelegenen Bucht vor dem Damerower Werder (mit Wisent-Gehege) anken. Der See ist hier teilweise bis zu 15 Metern tief, so dass die Suche nach einem geeigneten Ankerplatz je nach eigener Ankerkettenlänge etwas Glück bedarf. Ist die perfekte Stelle gefunden, entschädigt der Sprung ins glasklare Wasser. Schnell spürt man die Wassertiefe durch die kältere Unterwasserschicht. Zur Stärkung steht steuerbords der Anleger der Marina Maribell samt kinderfreundlichem Badestrand oder backbords der Fischerhof in Damerow mit eigenem Anleger bereit.

6. Drewensee 

Wo bei Ahrensberg die Havel den Drewensee durchfließt, bietet sich dem Wasserwanderer ein hervorragender Ankerplatz in der Seenplatte. Das Westende des Sees bildet zwischen der „Rast beim Fischer“ und der Halbinsel eine gut geschützte Bucht. Die Ahrensberger Hausbrücke und das gute Essen beim Fischer haben dem kleinen Ort schon eine gewisse Bekanntheit beschert. Wer hier ankert, kann den Blick auf die Brücke genießen und hat nur einen kurzen Weg, um sich einen kleinen Imbiss zu genehmigen. Die Bucht hat durchaus Platz für mehrere Boote, ohne sich zu nahe zu kommen. Sollten sich aber doch schon vier oder fünf Boote für eine Übernachtung eingefunden haben, gibt es noch eine Alternative auf der anderen Seite der Brücke auf dem Finowsee, ein kleines Stück flussabwärts. Der See ist kaum mehr als eine Havelausbuchtung, bietet aber einen lauschigen Ankerplatz mit Blick auf durchreisende Havelschiffer.

Die Mecklenburgische Seenplatte ist reich an traumhaften Ankerplätzen.

7. Ellbogensee 

Entlang des geschwungenen Ellbogensees gibt es mehrere Buchten mit schönen Ankerplätzen. Zum Beispiel am nördlichen Ufer in der Nähe von Priepert. Diese eignen sich auch für längeres Ankern. Tagsüber können von hier aus gut die Boote beobachtet werden, die auf der Wasserstraße zwischen Müritz und Havel unterwegs sind. Nachts ist es wunderbar ruhig.

8. Großer Pälitzsee

Ganz am Ende des langgezogenen Großen Pälitzsees liegt die stille Bucht vor Adamswalde. Perfekt zum Ankern, denn hier herrscht kaum Bootsverkehr und eine schöne Blickachse über den See eröffnet sich aus den Bullaugen. Ringsherum tiefer grüner Wald an den Ufern. Die kleine Siedlung ist mitten im Wald versteckt und am Ufer des Sees befindet sich nur ein Bootshaus und der kleine Bootsanleger von Adamswalde. Ankernd ist man in Mecklenburg, am Steg schon in Brandenburg. Eine kleine unbewaldete Uferstelle ist als Ablage bekannt, heute Badestelle, vormals Sammelstelle für Holzstämme, die von hier bis nach Berlin geflößt wurden.

9. Ziernsee 

Wunderschön sind die Ankerplätze am nordwestlichen Ufer des Ziernsees. Hier gibt es in Ufernähe mehrere offene Stellen im Bewuchs, die sich perfekt für entspannte Urlaubstage eignen. Zudem verläuft am Ufer ein schmaler Wanderpfad, so dass auch Landausflüge kein Problem sind. Die lohnen sich besonders, da wenige hundert Meter östlich der ruhige „Campingplatz am Ziernsee – Haveltourist“ liegt, von dem jedoch an den Ankerstellen nichts zu hören ist. Der Skipper kann also bequem seine Crew dorthin beordern, um kalte Getränke, Eis oder frische Brötchen fürs Dinner zu besorgen. Es empfiehlt sich, die Frühstücksbrötchen jeweils am Vortag im Campingplatzkiosk vorzubestellen.

10. Haussee 

Wer vom Stolpsee in die Einfahrt zur Himmelpforter Schleuse fährt, sieht backbord den hervorragenden Wasserwanderplatz Himmelpfort, der bestens gepflegt ist und per Parkticket am Automaten bezahlt wird. Wer hier anlegt, kann in Ruhe Himmelpfort mit seiner Klosterruine und den zahlreichen Einkehrmöglichkeiten erkunden. Leider sind die Anlegestellen begehrt und in der Saison braucht es schon etwas Glück, um dort einen Platz zu bekommen. Für Mannschaften, die keine Angst vor nassen Füßen haben und deren Boot wenig Tiefgang hat, gibt es eine Alternative. Nach der Schleusung hinüber zum Haussee können kundige Skipper nahe des sumpfigen Südufers auf Höhe der abgestorbenen Bäume ankern. 

11. Großer Prebelowsee

Der Große Prebelowsee grenzt direkt an den vielbefahrenden Hüttenkanal, der zur Schleuse Wolfsbruch und zum Ferienresort Marina Wolfsbruch führt. Ein schöner Ort zum „Pötte-Kieken“. Anker werfen und dann die Vielfalt der zahlreich vorbeifahrenden Schiffe genießen. Etwas sandiger Untergrund, in dem sich der Anker manchmal verhakt. Wem der Sinn mehr nach preußischer Kultur steht, fährt weiter bis zum Grienericksee und ankert mit Blick auf Schloss Rheinsberg und dessen Schlosspark. Danach wird im Rheinsberger Hafen angelegt und in
einem der vielen Restaurants der Prinzenstadt diniert.

12. Schwarzer See

Der Schwarze See bei Flecken Zechlin bildet das Ende einer langen Seenkette und ist damit eine Sackgasse. Ein schöner Ankerplatz in diesem Teil der Seenplatte – mit Blick auf Wald und Wasser – befindet sich im südlichen Bereich. Wer Hunger und Durst bekommt: Gleich gegenüber in der „Fischerhütte Gehrt“ gibt es leckere Fischgerichte und kühles Bier. Liegeplätze sind auch vorhanden. 

13. Bikowsee

Den Bikowsee kennt wohl kaum ein Seenplatten-Urlauber, denn viele machen auf dem Schlabornsee bereits wieder kehrt. Gut für alle, die einen ruhigen und einsamen Ankerplatz für die Nacht suchen. Die Auswahl ist am buchtenreichen Ufer groß. 

Sicher Ankern in 5 Schritten 

Oberstes Gebot beim Anker-Werfen: Immer schön langsam, damit die Flunken fassen können und nicht über den Grund gerissen werden. 

I.
In dem Moment, in dem das Schiff keine Fahrt mehr durchs Wasser macht, gibt der Rudergänger das Kommando „Fallen Anker!“. Die Crew am Spill (Ankerwinde) löst die Bremse und lässt den Anker ausrauschen bis er den Grund erreicht hat. Anschließend stoppt sie das weitere Fieren (Ablaufen) und signalisiert dies durch ein vorher abgestimmtes Handzeichen.

II.
Jetzt legt der Rudergänger den Hebel auf „langsam“ zurück und sobald das Boot wieder Fahrt durchs Wasser macht, fiert die Crew am Spill gleichmäßig mit, aber nur so viel, wie sich das Schiff „holt“.

III. 
Während das Schiff langsam Fahrt über den Achtersteven (hintere Begrenzung des Schiffsrumpfes) macht, ruft der Rudergänger laufend die Länge aus, zum Beispiel „Zehn Meter sind durch, 15 Meter!”. Soll das Schiff an 30 Metern Kette liegen, kuppelt der Rudergänger nun aus und gibt bei 30 Metern das Kommando „Fest!“
Tipp: Mit dem Fallen des Ankers nicht zu viel Kette (Leine) ausrauschen lassen. Sie legt sich sonst über den Anker und es besteht die Gefahr, dass eine Bucht an seinem Kreuz hängen bleibt und so das Eingraben verhindert.

IV.
Während die Bremse der Ankerwinsch angezogen wird, ruckt das Schiff sanft mit der Restfahrt in den Anker. Hat er gefasst, törnt der Vorsteven (vordere Begrenzung des Schiffsrumpfes) ein: Der mehr oder weniger quer zur Zugrichtung liegende Vorsteven pendelt in Richtung Anker.

V.
Jetzt gibt der Rudergänger kurz voll zurück, bis der Vorsteven in Richtung Anker geschwungen ist. Gleichzeitig legt die Crew auf dem Vorschiff die Hand auf die Kette (Leine), sobald sie steif kommt. Rutscht das Grundgeschirr, ist dies deutlich durch Vibrieren zu fühlen.
Tipp: Wenn der Anker nicht greift, törnt in Böen oder auffrischendem Wind der Steven nicht mehr ein, sondern bleibt schräg zur Zugrichtung der Kette. Außerdem vibriert die Ankerkette beziehungsweise -leine.