Im Sprint übers Wasser

By Published On: 8. Februar 2010

Dank unseres schnellen Bootes ist die Müritz zügig überquert und wir passieren am Ende des Tages unseren Heimathafen, die Marina Eldenburg. Doch noch ist unser Ziel nicht erreicht. Im Fischerhof Boek haben wir vom neuen Anleger am Damerower Werder erfahren. Dieser gehört zur dortigen Fischerrotunde und möchte von uns besucht werden. So führt unsere Fahrt durch den Reeckkanal und über den Kölpinsee bis zur Einfahrt in den Jabelschen See. Was sich nach einem leichten Mannöver liest, erfodert besondere Achtung.

Die Einfahrt in den See ist durch die Tonne Damerower Werder markiert. Nur auf den ersten Blick scheint hier ein Tonnenwechsel vorzuliegen, jedoch muss man eine S-Form fahren, um weiter im Fahrwasser zu bleiben. Das kurze Stück durch den Zugang zum Jabelschen See ist sehr schmal, so dass unbedingt Schallzeichen vor Einfahrt gegeben werden muss. Diese Strecke wird gern auch von Fahrgastschiffen passiert und eine Begegnung im Kanal sollte auf jeden Fall vermieden werden.

Wir kommen kurz vor 18 Uhr am Anleger der Fischerrotunde an und genießen Zanderfilet mit Petersilienkartoffeln sowie die Damerower Fischplatte mit Barsch, Zander und Lachsforelle auf Gemüsebeet für 14,50 Euro im geräumigen Gastraum, von dessen Decke ein 1,80 Meter großer Wels aus dem Jabelschen See grüßt. Nach dem reichhaltigen Essen führt der Abendspaziergang zum nahen Wisentgehege auf dem Damerower Werder, das aber so spät am Abend leider schon geschlossen hat.

Über Nacht bleiben wir hier an der Rotunde. Denn der Anleger verfügt über moderne Schwimmstege und Versorgungsstationen. Pro ­Bootsmeter wird eine Liegegebühr von einem Euro im Hafen fällig. Toiletten sind vorhanden, Duschen sollen zur Saison 2011 ­folgen.

Tag 5: Von Fischerei zu Fischerei

Wir sind auf den Geschmack gekommen, unser nächstes Ziel ist der Anleger der Fischerei Wendorf in Alt Schwerin. Der Weg dorthin führt uns über den kurzen Göhrener Kanal und hinaus auf den Fleesensee. An Backbord passieren wir Untergöhren und den neu gebauten Hafen. Dieser liegt direkt neben der Dampferanlegestelle und ergänzt den alten Anleger mit Boots­tankstelle, Hafengebäude und ausreichend Liegeplätzen. Gleich neben dem Hafen befindet sich das Iberotel Fleesensee. Dort essen wir zu Mittag und genießen den herrlichen Seeblick. Hafen und Hotel sind ins Ferienresort Land Fleesensee eingebunden. Angebote wie die dortige Therme und die abwechslungsreichen Golfplätze überzeugen uns. Sicher werden wir hierher zurückkommen. Doch vorerst tauschen wir das Hotelbett gegen unser schwimmendes Heim.

Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Drehbrücke Malchow, noch ist sie geöffnet und so nähern wir uns. Die Ampel zeigt auf Rot und wir hoffen auf Durchfahrt. Doch kaum ist das letzte Boot aus der Gegenrichtung passiert, schließt die Drehbrücke wieder. Wir waren zu spät dran und haben die Durchfahrt aus unserer Richtung verpasst. Also legen wir am Wasserwanderrastplatz am Damm in Malchow an. Zeit für uns, die hübsche Altstadt zu erkunden und den neuen Hafen jenseits der Drehbrücke zu erkunden. Eine Stunde später zur Öffnung der Drehbrücke passiert die Galeon die historische Drehbrücke. In den Klingelbeutel der Brückenwärterin leisten wir gern unseren Beitrag zum Erhalt der aufwändigen Brückentechnik.

Über Malchower und Petersdorfer See erreichen wir die Fußgängerbrücke am Lenzer Hafen und kurz danach den Plauer See. Sofort halten wir uns steuerbords und biegen in die Wendorfer Bucht. Je weiter wir uns von der Hauptfahrtroute entfernen, umso malerischer und beeindruckender wird es. Die geschützte Bucht ist bis zu 28 Meter tief und von bewaldeten Hügeln umgeben. Ganz am Ende liegt unser Fahrtziel, die Fischerei Wendorf. Direkt am Sportboothafen befindet sich das Fischrestaurant „Zur Forelle“ mit Mecklenburger Fischküche und ein kleiner Laden mit frischer Räucherware.

Der Hafen von Wendorf liegt nur einen kurzen Spaziergang vom Agrarhistorischen Museum in Alt Schwerin entfernt. Das ganze Dorf ist ein Freilichtmuseum und auf einem Spaziergang lernt man die Gebäude und Funktionen eines typischen Mecklenburger Gutsdorfes kennen. Bei frischem Mecklenburger Bier und dem Blick auf den Hafen wird es ein schöner Abend in Wendorf.

Tag 6: „Aller guten Dinge sind drei“

Unser heutiges Tagesziel ist das wenige Kilometer entfernte Plau am See. Den Morgen gehen wir also gemächlich an und freuen uns über das Angebot ab acht Uhr im Fischrestaurant zu frühstücken. Kurz vor Mittag laufen wir aus und steuern Plau an. Direkt an der Müritz-Elde-Wasserstraße befindet sich der Eldehafen. An der Kaimauer längs der Elde machen wir fest und erkunden das sympathische Städtchen zu Fuß. Plauer Hubbrücke, Pfarrkiche St. Marien und Fischverkauf an der Elde sind Stationen unseres Rundgangs. Am frühen Nachmittag starten wir die Rückreise zur Eldenburg. Die Galeon vertauen wir in der reservierten Box. Frei nach dem Motto, „aller guten Dinge sind drei“ gibt es auch zum Abendessen frischen Fisch aus der Fischerrotunde direkt neben dem Hafen. Zufrieden und müde fallen wir in unsere Kojen.

Tag 7: Zeit des Abschieds

Die Galeon ist ein Schiff, dass man nicht gern allein in einem Hafen zurücklässt. Sie ist schnell, sie ist wendig und sie ist schick. Drei schöne Eigenschaften für ein Boot – und wir durften diese eine Woche lang genießen. Doch aller Wehmut hilft nichts, gegen 9 Uhr verlassen wir das Schiff mit dem festen Ansinnen, bald wieder auf der Flying Bridge der Galeon Platz zu nehmen.

Lesen Sie weiter in über 20 Jahresausgaben Magazin Seenland

HAFENFÜHRER

Einfach zur perfekten Reiseroute

Hafenportraits mit Plan: Müritz | Havel | Seenplatte | Berlin | Brandenburg

App-Marketingmaterial

Material für die Einbindung der Hafenführer App Das hier bereitgestellte Material steht Ihnen zur Bewerbung der Hafenführer App [...]

Im Sprint übers Wasser
By |12,4 min read|2426 words|Published On: 8. Februar 2010|

Dank unseres schnellen Bootes ist die Müritz zügig überquert und wir passieren am Ende des Tages unseren Heimathafen, die Marina Eldenburg. Doch noch ist unser Ziel nicht erreicht. Im Fischerhof Boek haben wir vom neuen Anleger am Damerower Werder erfahren. Dieser gehört zur dortigen Fischerrotunde und möchte von uns besucht werden. So führt unsere Fahrt durch den Reeckkanal und über den Kölpinsee bis zur Einfahrt in den Jabelschen See. Was sich nach einem leichten Mannöver liest, erfodert besondere Achtung.

Die Einfahrt in den See ist durch die Tonne Damerower Werder markiert. Nur auf den ersten Blick scheint hier ein Tonnenwechsel vorzuliegen, jedoch muss man eine S-Form fahren, um weiter im Fahrwasser zu bleiben. Das kurze Stück durch den Zugang zum Jabelschen See ist sehr schmal, so dass unbedingt Schallzeichen vor Einfahrt gegeben werden muss. Diese Strecke wird gern auch von Fahrgastschiffen passiert und eine Begegnung im Kanal sollte auf jeden Fall vermieden werden.

Wir kommen kurz vor 18 Uhr am Anleger der Fischerrotunde an und genießen Zanderfilet mit Petersilienkartoffeln sowie die Damerower Fischplatte mit Barsch, Zander und Lachsforelle auf Gemüsebeet für 14,50 Euro im geräumigen Gastraum, von dessen Decke ein 1,80 Meter großer Wels aus dem Jabelschen See grüßt. Nach dem reichhaltigen Essen führt der Abendspaziergang zum nahen Wisentgehege auf dem Damerower Werder, das aber so spät am Abend leider schon geschlossen hat.

Über Nacht bleiben wir hier an der Rotunde. Denn der Anleger verfügt über moderne Schwimmstege und Versorgungsstationen. Pro ­Bootsmeter wird eine Liegegebühr von einem Euro im Hafen fällig. Toiletten sind vorhanden, Duschen sollen zur Saison 2011 ­folgen.

Tag 5: Von Fischerei zu Fischerei

Wir sind auf den Geschmack gekommen, unser nächstes Ziel ist der Anleger der Fischerei Wendorf in Alt Schwerin. Der Weg dorthin führt uns über den kurzen Göhrener Kanal und hinaus auf den Fleesensee. An Backbord passieren wir Untergöhren und den neu gebauten Hafen. Dieser liegt direkt neben der Dampferanlegestelle und ergänzt den alten Anleger mit Boots­tankstelle, Hafengebäude und ausreichend Liegeplätzen. Gleich neben dem Hafen befindet sich das Iberotel Fleesensee. Dort essen wir zu Mittag und genießen den herrlichen Seeblick. Hafen und Hotel sind ins Ferienresort Land Fleesensee eingebunden. Angebote wie die dortige Therme und die abwechslungsreichen Golfplätze überzeugen uns. Sicher werden wir hierher zurückkommen. Doch vorerst tauschen wir das Hotelbett gegen unser schwimmendes Heim.

Nach kurzer Fahrt erreichen wir die Drehbrücke Malchow, noch ist sie geöffnet und so nähern wir uns. Die Ampel zeigt auf Rot und wir hoffen auf Durchfahrt. Doch kaum ist das letzte Boot aus der Gegenrichtung passiert, schließt die Drehbrücke wieder. Wir waren zu spät dran und haben die Durchfahrt aus unserer Richtung verpasst. Also legen wir am Wasserwanderrastplatz am Damm in Malchow an. Zeit für uns, die hübsche Altstadt zu erkunden und den neuen Hafen jenseits der Drehbrücke zu erkunden. Eine Stunde später zur Öffnung der Drehbrücke passiert die Galeon die historische Drehbrücke. In den Klingelbeutel der Brückenwärterin leisten wir gern unseren Beitrag zum Erhalt der aufwändigen Brückentechnik.

Über Malchower und Petersdorfer See erreichen wir die Fußgängerbrücke am Lenzer Hafen und kurz danach den Plauer See. Sofort halten wir uns steuerbords und biegen in die Wendorfer Bucht. Je weiter wir uns von der Hauptfahrtroute entfernen, umso malerischer und beeindruckender wird es. Die geschützte Bucht ist bis zu 28 Meter tief und von bewaldeten Hügeln umgeben. Ganz am Ende liegt unser Fahrtziel, die Fischerei Wendorf. Direkt am Sportboothafen befindet sich das Fischrestaurant „Zur Forelle“ mit Mecklenburger Fischküche und ein kleiner Laden mit frischer Räucherware.

Der Hafen von Wendorf liegt nur einen kurzen Spaziergang vom Agrarhistorischen Museum in Alt Schwerin entfernt. Das ganze Dorf ist ein Freilichtmuseum und auf einem Spaziergang lernt man die Gebäude und Funktionen eines typischen Mecklenburger Gutsdorfes kennen. Bei frischem Mecklenburger Bier und dem Blick auf den Hafen wird es ein schöner Abend in Wendorf.

Tag 6: „Aller guten Dinge sind drei“

Unser heutiges Tagesziel ist das wenige Kilometer entfernte Plau am See. Den Morgen gehen wir also gemächlich an und freuen uns über das Angebot ab acht Uhr im Fischrestaurant zu frühstücken. Kurz vor Mittag laufen wir aus und steuern Plau an. Direkt an der Müritz-Elde-Wasserstraße befindet sich der Eldehafen. An der Kaimauer längs der Elde machen wir fest und erkunden das sympathische Städtchen zu Fuß. Plauer Hubbrücke, Pfarrkiche St. Marien und Fischverkauf an der Elde sind Stationen unseres Rundgangs. Am frühen Nachmittag starten wir die Rückreise zur Eldenburg. Die Galeon vertauen wir in der reservierten Box. Frei nach dem Motto, „aller guten Dinge sind drei“ gibt es auch zum Abendessen frischen Fisch aus der Fischerrotunde direkt neben dem Hafen. Zufrieden und müde fallen wir in unsere Kojen.

Tag 7: Zeit des Abschieds

Die Galeon ist ein Schiff, dass man nicht gern allein in einem Hafen zurücklässt. Sie ist schnell, sie ist wendig und sie ist schick. Drei schöne Eigenschaften für ein Boot – und wir durften diese eine Woche lang genießen. Doch aller Wehmut hilft nichts, gegen 9 Uhr verlassen wir das Schiff mit dem festen Ansinnen, bald wieder auf der Flying Bridge der Galeon Platz zu nehmen.

Lesen Sie weiter in über 20 Jahresausgaben Magazin Seenland