Camper-Ausbau: Auszeit auf vier Rädern
Vom Surfer-Bulli bis hin zum Expeditionsfahrzeug – Camper-Ausbau-Experte Thomas Kriszun lässt mit seiner Firma „Freiheitsfluchten“ den Traum vom individuell angefertigten Camper wahr werden. In Workshops können Interessierte zudem ihr Wunschfahrzeug selbst planen, gestalten und ausbauen.
Sommer, Urlaub, Freiheit – das sind Wörter, die unzählige Assoziationen auslösen. Einfach mal das Büro, den Alltag hinter sich lassen, raus ins Grüne, an den See fahren, Beine und Seele baumeln lassen … Wie könnte das einfacher sein, als mit dem Campervan, also einem Transporter, Kastenwagen oder Kleinbus, der passend ausgestattet ist, um spontane Kurzreisen zu Campingplätzen oder auch längere Urlaube für Individualisten zu ermöglichen? Wer genau das möchte, aber nichts von der Stange haben will, sondern den ganz auf persönliche Wünsche und Bedürfnisse zugeschnittenen Camper sucht, wird bei der Firma „Freiheitsfluchten“ fündig. Inhaber Thomas Kriszun hat sich die kleinere oder größere Flucht raus aus der Alltäglichkeit, hinein in die Freiheit zur Lebensaufgabe gemacht. Zu finden ist seine Firma etwas außerhalb des kleinen Dorfs Dalmsdorf, das zur Gemeinde Kratzeburg im westlichen Teil des Müritz-Nationalparks gehört.
„Thomas ist geduldig bis ins Mark.“
Kreativität ist der Motor
Im Prinzip beginnt die Flucht in die Freiheit schon mit der Ankunft in dieser malerischen Landschaft und setzt sich fort mit der Einfahrt zum Biohof „Gut Pannstädten“, auf dem Thomas Kriszun seine auf dem neuesten Stand eingerichtete Werkstatt betreibt. Wie von Geisterhand schwebt das Hoftor zur Seite und gibt den Weg zwischen niedrigen Hecken und Weiden mit grasenden Galloway-Rindern frei. Frühgeborene fühlen sich bei der Fahrt über den modernen, großzügig angelegten Biohof an die Southfork-Ranch aus der Fernsehserie „Dallas“ erinnert. Unmittelbar vor der großen Werkhalle erwartet Thomas Kriszun seine Kunden. Schon beim ersten Rundgang durch die Halle wird die kreative Energie spürbar, die hier der Motor für zahlreiche Projekte ist. Überall wird gewerkelt, es riecht nach Sägespäne, mehrere Eigenkreationen befinden sich im Entstehungsprozess.
Gutsgelände am Granziner See
In einem Teil der Halle steht der hölzerne Rohbau eines Mobilheims auf der Plattform eines historischen LKW, daneben ist ein ebenfalls nachhaltig aus Holz gefertigtes „Tinyhome“, ein Kleinsthaus, in Arbeit. In letzterem können sich demnächst Urlauber einmieten. „Das fahrbare Tinyhome können wir nach der Fertigstellung irgendwo auf dem Hofgelände abstellen, zum Beispiel direkt am Seeufer“, beschreibt Thomas Kriszun die Idee hinter dem Projekt. Das weitläufige Gutsgelände grenzt unmittelbar an den Granziner See, der von der Havel durchflossen wird. Paddler können also vom Gut Pannstädten startend die Seenplatte erkunden. „Es stehen bei uns auch vier Ferienzimmer zur Verfügung“, erzählt Thomas Kriszun, während er die unmittelbar an die Halle angrenzende Werkstatt präsentiert. Es ist auch für den Laien sofort erkennbar, dass das optimale Bedingungen sind. Hier kann bei jedem Wetter – auch in den kühleren Jahreszeiten gearbeitet – gesägt und geschraubt werden.
Werkeln und Tüfteln seit frühester Jugend
„Zwei Freunde von mir haben den Hof seit Anfang 2019 gepachtet und bauen hier eine Biolandwirtschaft auf. Für die Halle mit der Werkstatt hatten sie keine Verwendung und so fragten sie mich, ob ich die mieten will“, erzählt Thomas Kriszun. Selbstbestimmt tätig zu sein und was Eigenes zu machen, sei schon immer sein Wunsch gewesen. Allerdings habe es einige Jahre gedauert, bis ihm das so richtig klar wurde und er den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Geboren wurde Thomas Kriszun in Altkalen, also als waschechter Mecklenburger. „In meiner Familie waren alle Männer Handwerker. Schon als Kind habe ich da immer überall mitgeholfen und mit angepackt.“ Werkeln und Tüfteln begleiteten ihn also seit frühester Jugend. Nach einer Ausbildung zum Müller studierte er Mühlenbautechnik in Braunschweig. „Das Studium umfasst so ziemlich alles, von der Holzkunde bis zur Steuerungstechnik.“ Auf den Abschluss folgten einige Jahre in verschiedenen Leitungspositionen im Landhandel und im Hamburger Hafen.
In der Freizeit am Campervan gebastelt
„Privat bin ich schon immer gern auf Reisen gewesen“, so der 36-Jährige. Ein Hobby, das er ebenso wie das Kitesurfen mit seiner Frau Adriana teilt. „Für unsere Touren habe ich nebenbei an einem eigenen Campervan gebastelt, doch weil ich beruflich so stark eingebunden war und mir die Zeit fehlte, um es selbst zu machen, wollte ich mir meinen Camper anfertigen lassen. Dabei habe ich dann schnell gemerkt, dass es eigentlich keinen Anbieter gibt, der ganz ohne Fertigmodule, kreativ und frei nach Wunsch Camperträume realisiert.“ Doch die Idee, daraus ein Geschäft zu machen, musste noch reifen. Zunächst erkundete er gemeinsam mit seiner Frau weite Teile der Welt. „Ich war von meinen Jobs irgendwann ziemlich aufgebraucht. Ich musste da raus“, sagte Thomas Kriszun rückblickend. „Wir haben alles aufgegeben, alles verkauft und dann ging’s einfach los!“ Auf eine einjährige Rundreise durch Australien folgte ein „Asien-Hopping“, bevor es beide zurück in die mecklenburgische Heimat zog.
„Ich nehme jede Idee ernst und bin sicher, es findet sich immer eine Lösung.“
Der Job ist Balsam für die Seele
Da stand ich dann erstmal ohne Plan, ich wusste nur, ich wollte mein eigenes Ding machen.“ Seine Frau habe zu ihm gesagt: „Bevor du Burnout bekommst, solltest du lieber etwas tun, das dich glücklich macht.“ Das war im Frühjahr 2018, als er gerade dabei war, einen kompakten Spezial-Anhänger für ihre Kitesurfer-Ausrüstung zu entwickeln. „Dann mach doch das“, meinte seine Frau. Und da sei plötzlich der Groschen gefallen und der Plan entstanden, das Hobby zum Beruf zu machen! Ein Jahr dauerte dann die Suche nach einem geeigneten Standort. Während eines Fests bei Freunden kam es dann zu dem schicksalhaften Gespräch mit den zwei Junglandwirten und im Januar 2019 ging es dann los mit der eigenen Firma. „Auf einmal hat einfach alles gepasst“, sagt Thomas Kriszun zufrieden. „Dieser Job ist Balsam für die Seele. Hier kann ich mich richtig hineingeben.“
Vom Kastenwagen zum individuellen Camper
Von dieser Leidenschaft profitieren die Teilnehmenden der mehrtägigen Workshops, die Thomas Kriszun regelmäßig sowie nach Vereinbarung anbietet. Interessierte können unter seiner fachkundigen Anleitung ihren Camper-Traumwagen selbst planen, gestalten und ausbauen, inklusive Übernachtung und Verpflegung auf dem Gut Pannstädten. Zwei, die es ausprobiert haben, sind Jana und Nils, ein junges Paar aus Hamburg. „Wir hatten uns einen gebrauchten Kastenwagen gekauft, denn wir wollten zwar einen Camper, aber nicht so ein typisches Senioren-Wohnmobil“, erzählt Nils. „Ursprünglich haben wir nach etwas Fertigem gesucht, aber das war nicht ganz billig, so dass wir dann ziemlich schnell an einen Selbstausbau dachten.“ Günstig, einfach und funktional sollte es sein. „Ich sagte mir, du hast ja schon mal einen Bleistift in der Hand gehabt, das wird schon irgendwie gehen. Aber das war vielleicht etwas naiv“, meint der Hamburger, denn beim Fortschreiten des Projekts stießen sie auf immer neue Herausforderungen.
Entdeckung auf der Abenteuermesse
Der Wendepunkt kam mit dem Besuch der „Adventure Northside“ auf Gut Basthorst bei Hamburg, einer Messe für ungewöhnliche Reisemobile. Dort schlenderten die beiden neugierig herum und bekamen am Messestand von Thomas Kriszun auch dessen Flyer in die Hände, auf dem die Selbstausbau-Workshops beworben wurden. „Wir kamen schnell ins Gespräch und waren uns sympathisch. Zudem war der von Thomas entwickelte Kitesurfer-Anhänger ein echter Blickfang und machte uns neugierig.“ Noch vor Ort vereinbarten sie den Termin für einen Workshop. Sie entschieden sich, das ganze Vorhaben gleich mit einem Urlaub im Seenland zu verbinden. Einfach mit dem Transporter hin und dann mit dem fertigen Reisemobil zurück, so der Plan. „Wir hatten vor dem Workshop schon ein bisschen was ein- und umgebaut, aber alles was Elektrik betrifft, Steckdosen und Licht – da wollten wir schon lieber jemanden mit Ahnung dran lassen.“
Umbau beginnt mit Ping-Pong der Gedanken
Überfordert wird in den Workshops niemand. „Gemeinsam sprechen wir vorher alles ausführlich ab. Wir bereden, was einfach geht und was knifflig wird“, erläutert Thomas Kriszun. „Ich nehme jede Idee ernst und bin sicher, es findet sich immer eine Lösung.“ Geht nicht, gibt’s nicht, sei bei ihm kein Spruch, sondern Teil der Firmenphilosophie. „Das ist ein gemeinsamer, kreativer Prozess. Wie ein Ping-Pong-Spiel der Gedanken“, beschreibt Thomas Kriszun die Vorgehensweise in den Workshops. Das bestätigen Jana und Nils: „Es ist sinnvoll, sich vor dem Workshop viele Gedanken darüber zu machen, was entstehen soll. Alles Weitere wird dann im Vorgespräch geklärt. Wir hatten zwar schon sehr konkrete Vorstellungen, aber keine Idee davon, wie sich das alles in der Realität ermöglichen lässt. Wir haben erlebt, dass es manchmal gerade die Kleinigkeiten sind, die Thomas sich als Lösung für ein Problem einfallen lässt, die besonders verblüffend sind.“
Werkzeuge, Maschinen und Knowhow
Die Workshops sind für alle gleichermaßen geeignet, absolute Anfänger sind genauso angesprochen wie Fortgeschrittene. „Ich schaue mir jedes Mal genau an, was die Leute können und welche Vorkenntnisse sie haben“, so Thomas Kriszun. Wie gut das funktioniert, bekräftigt Nils: „Thomas ist ein Experte, der genau einschätzen kann, was die Leute selber können und wann er eingreifen muss. Er bietet Hilfe zur Selbsthilfe und packt bei Bedarf mit an!“ Von der Werkstatt und der Werkhalle ist er ebenso wie Jana begeistert: „Hier gibt es alle nur denkbaren Geräte und Werkzeuge plus das nötige Knowhow!“ Dabei muss niemand fürchten, mit den Maschinen allein gelassen zu werden. Wer keine Erfahrung hat, wird vom Fachmann umfassend eingewiesen. So gebe es nicht nur viel zu lernen, obendrein mache es unheimlich viel Spaß, sind sich die beiden Hamburger einig. Und Jana fügt hinzu: „Thomas ist geduldig bis ins Mark.“
Variable Schlafplätze und viel Stauraum
Und wenn mal ein Projekt während eines Workshops nicht fertig werden sollte? „Wir schätzen das Projekt so ab, dass es in der Seminar-Zeit umsetzbar ist“, sagt Thomas Kriszun. „Aber selbst dann, wenn das mal nicht klappen würde, wäre das kein Problem. Ich bringe den Teilnehmenden alles bei, was sie benötigen, so dass es auch möglich ist, allein weiterzumachen. Natürlich kann das Seminar nach Bedarf auch verlängert werden. Und ich unterstütze die Projekte auch gern über die Dauer des Workshops hinaus. Wie es jeweils konkret abläuft, hängt aber immer ganz vom jeweiligen Vorhaben ab“, sagt Thomas Kriszun. So wie bei Jana und Nils, denen vor allem die Kompaktheit der Ausstattung wichtig war sowie pfiffige Lösungen für viel Stauraum. Außerdem war ihnen neben variablen und bequemen Schlafplätzen auch daran gelegen, dass der Wagen von außen weiterhin wie ein gewöhnlicher Transporter aussieht. Entsprechend zufrieden waren sie am Ende mit dem Ergebnis.
Mit dem Campervan durch die Müritz-Region
Jana und Nils haben bereits im Seenland Urlaub gemacht, waren im Havelland und in Westmecklenburg unterwegs. Sie wollen aber noch viel mehr sehen und von nun an mit ihrem selbstausgebauten Camper vor allem die Müritz-Region entdecken. „Wir nehmen wertvolle und einzigartige Erfahrungen mit, unser persönliches Wohnmobil und dazu das gute Gefühl, etwas mit eigenen Händen geschaffen zu haben“, sind sich die beiden einig. „Der Workshop war großartig, man bekommt dabei den Kopf frei. Das ist der beste Urlaub, den wir je gemacht haben! Man ist hinterher zwar körperlich ganz schön geschafft, aber richtig glücklich.“ Wie Nils und Jana geht es vielen anderen, die sich während eines „Freiheitsfluchten“-Workshops ihren Traum selbst erfüllten oder sich von Thomas Kriszun ihr Fahrzeug individuell ausbauen ließen. Bestätigung dafür sind nicht zuletzt die vielen Fotos, die Thomas Kriszun regelmäßig zugeschickt bekommt – sie zeigen glückliche Menschen, die mit ihren Campervans unterwegs sind.
Kontakt zum Camper-Ausbau:
Thomas Kriszun Beratung und Spezialausbauten
Am Bahndamm 4a, 17235 Neustrelitz
www.freiheitsfluchten.de
Einfach zur perfekten Reiseroute
Hafenportraits mit Plan: Müritz | Havel | Seenplatte | Berlin | Brandenburg
Eine Bootstour von der Kleinen Müritz nach Neustrelitz
Strecke: Rechlin – Mirow – Rheinsberg – Flecken Zechlin – Neustrelitz – Priepert – retour nach Rechlin Den ausführlichen [...]
Ein Hausboot-Wochenende im Dahme-Seenland
Strecke: Niederlehme – Krimnicksee – Wolziger See – Philadelphia – Großer Storkower See – retour nach Niederlehme Den ausführlichen Tourbericht [...]
Ein Hausboot-Wochenende in der Seenplatte
Strecke: Marina Wolfsbruch – Stadthafen Rheinsberg – Hafendorf Rheinsberg – Großer Prebelowsee – Wesenberg – Neustrelitz – retour zur Marina [...]
Vom Surfer-Bulli bis hin zum Expeditionsfahrzeug – Camper-Ausbau-Experte Thomas Kriszun lässt mit seiner Firma „Freiheitsfluchten“ den Traum vom individuell angefertigten Camper wahr werden. In Workshops können Interessierte zudem ihr Wunschfahrzeug selbst planen, gestalten und ausbauen.
Sommer, Urlaub, Freiheit – das sind Wörter, die unzählige Assoziationen auslösen. Einfach mal das Büro, den Alltag hinter sich lassen, raus ins Grüne, an den See fahren, Beine und Seele baumeln lassen … Wie könnte das einfacher sein, als mit dem Campervan, also einem Transporter, Kastenwagen oder Kleinbus, der passend ausgestattet ist, um spontane Kurzreisen zu Campingplätzen oder auch längere Urlaube für Individualisten zu ermöglichen? Wer genau das möchte, aber nichts von der Stange haben will, sondern den ganz auf persönliche Wünsche und Bedürfnisse zugeschnittenen Camper sucht, wird bei der Firma „Freiheitsfluchten“ fündig. Inhaber Thomas Kriszun hat sich die kleinere oder größere Flucht raus aus der Alltäglichkeit, hinein in die Freiheit zur Lebensaufgabe gemacht. Zu finden ist seine Firma etwas außerhalb des kleinen Dorfs Dalmsdorf, das zur Gemeinde Kratzeburg im westlichen Teil des Müritz-Nationalparks gehört.
„Thomas ist geduldig bis ins Mark.“
Kreativität ist der Motor
Im Prinzip beginnt die Flucht in die Freiheit schon mit der Ankunft in dieser malerischen Landschaft und setzt sich fort mit der Einfahrt zum Biohof „Gut Pannstädten“, auf dem Thomas Kriszun seine auf dem neuesten Stand eingerichtete Werkstatt betreibt. Wie von Geisterhand schwebt das Hoftor zur Seite und gibt den Weg zwischen niedrigen Hecken und Weiden mit grasenden Galloway-Rindern frei. Frühgeborene fühlen sich bei der Fahrt über den modernen, großzügig angelegten Biohof an die Southfork-Ranch aus der Fernsehserie „Dallas“ erinnert. Unmittelbar vor der großen Werkhalle erwartet Thomas Kriszun seine Kunden. Schon beim ersten Rundgang durch die Halle wird die kreative Energie spürbar, die hier der Motor für zahlreiche Projekte ist. Überall wird gewerkelt, es riecht nach Sägespäne, mehrere Eigenkreationen befinden sich im Entstehungsprozess.
Gutsgelände am Granziner See
In einem Teil der Halle steht der hölzerne Rohbau eines Mobilheims auf der Plattform eines historischen LKW, daneben ist ein ebenfalls nachhaltig aus Holz gefertigtes „Tinyhome“, ein Kleinsthaus, in Arbeit. In letzterem können sich demnächst Urlauber einmieten. „Das fahrbare Tinyhome können wir nach der Fertigstellung irgendwo auf dem Hofgelände abstellen, zum Beispiel direkt am Seeufer“, beschreibt Thomas Kriszun die Idee hinter dem Projekt. Das weitläufige Gutsgelände grenzt unmittelbar an den Granziner See, der von der Havel durchflossen wird. Paddler können also vom Gut Pannstädten startend die Seenplatte erkunden. „Es stehen bei uns auch vier Ferienzimmer zur Verfügung“, erzählt Thomas Kriszun, während er die unmittelbar an die Halle angrenzende Werkstatt präsentiert. Es ist auch für den Laien sofort erkennbar, dass das optimale Bedingungen sind. Hier kann bei jedem Wetter – auch in den kühleren Jahreszeiten gearbeitet – gesägt und geschraubt werden.
Werkeln und Tüfteln seit frühester Jugend
„Zwei Freunde von mir haben den Hof seit Anfang 2019 gepachtet und bauen hier eine Biolandwirtschaft auf. Für die Halle mit der Werkstatt hatten sie keine Verwendung und so fragten sie mich, ob ich die mieten will“, erzählt Thomas Kriszun. Selbstbestimmt tätig zu sein und was Eigenes zu machen, sei schon immer sein Wunsch gewesen. Allerdings habe es einige Jahre gedauert, bis ihm das so richtig klar wurde und er den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Geboren wurde Thomas Kriszun in Altkalen, also als waschechter Mecklenburger. „In meiner Familie waren alle Männer Handwerker. Schon als Kind habe ich da immer überall mitgeholfen und mit angepackt.“ Werkeln und Tüfteln begleiteten ihn also seit frühester Jugend. Nach einer Ausbildung zum Müller studierte er Mühlenbautechnik in Braunschweig. „Das Studium umfasst so ziemlich alles, von der Holzkunde bis zur Steuerungstechnik.“ Auf den Abschluss folgten einige Jahre in verschiedenen Leitungspositionen im Landhandel und im Hamburger Hafen.
In der Freizeit am Campervan gebastelt
„Privat bin ich schon immer gern auf Reisen gewesen“, so der 36-Jährige. Ein Hobby, das er ebenso wie das Kitesurfen mit seiner Frau Adriana teilt. „Für unsere Touren habe ich nebenbei an einem eigenen Campervan gebastelt, doch weil ich beruflich so stark eingebunden war und mir die Zeit fehlte, um es selbst zu machen, wollte ich mir meinen Camper anfertigen lassen. Dabei habe ich dann schnell gemerkt, dass es eigentlich keinen Anbieter gibt, der ganz ohne Fertigmodule, kreativ und frei nach Wunsch Camperträume realisiert.“ Doch die Idee, daraus ein Geschäft zu machen, musste noch reifen. Zunächst erkundete er gemeinsam mit seiner Frau weite Teile der Welt. „Ich war von meinen Jobs irgendwann ziemlich aufgebraucht. Ich musste da raus“, sagte Thomas Kriszun rückblickend. „Wir haben alles aufgegeben, alles verkauft und dann ging’s einfach los!“ Auf eine einjährige Rundreise durch Australien folgte ein „Asien-Hopping“, bevor es beide zurück in die mecklenburgische Heimat zog.
„Ich nehme jede Idee ernst und bin sicher, es findet sich immer eine Lösung.“
Der Job ist Balsam für die Seele
Da stand ich dann erstmal ohne Plan, ich wusste nur, ich wollte mein eigenes Ding machen.“ Seine Frau habe zu ihm gesagt: „Bevor du Burnout bekommst, solltest du lieber etwas tun, das dich glücklich macht.“ Das war im Frühjahr 2018, als er gerade dabei war, einen kompakten Spezial-Anhänger für ihre Kitesurfer-Ausrüstung zu entwickeln. „Dann mach doch das“, meinte seine Frau. Und da sei plötzlich der Groschen gefallen und der Plan entstanden, das Hobby zum Beruf zu machen! Ein Jahr dauerte dann die Suche nach einem geeigneten Standort. Während eines Fests bei Freunden kam es dann zu dem schicksalhaften Gespräch mit den zwei Junglandwirten und im Januar 2019 ging es dann los mit der eigenen Firma. „Auf einmal hat einfach alles gepasst“, sagt Thomas Kriszun zufrieden. „Dieser Job ist Balsam für die Seele. Hier kann ich mich richtig hineingeben.“
Vom Kastenwagen zum individuellen Camper
Von dieser Leidenschaft profitieren die Teilnehmenden der mehrtägigen Workshops, die Thomas Kriszun regelmäßig sowie nach Vereinbarung anbietet. Interessierte können unter seiner fachkundigen Anleitung ihren Camper-Traumwagen selbst planen, gestalten und ausbauen, inklusive Übernachtung und Verpflegung auf dem Gut Pannstädten. Zwei, die es ausprobiert haben, sind Jana und Nils, ein junges Paar aus Hamburg. „Wir hatten uns einen gebrauchten Kastenwagen gekauft, denn wir wollten zwar einen Camper, aber nicht so ein typisches Senioren-Wohnmobil“, erzählt Nils. „Ursprünglich haben wir nach etwas Fertigem gesucht, aber das war nicht ganz billig, so dass wir dann ziemlich schnell an einen Selbstausbau dachten.“ Günstig, einfach und funktional sollte es sein. „Ich sagte mir, du hast ja schon mal einen Bleistift in der Hand gehabt, das wird schon irgendwie gehen. Aber das war vielleicht etwas naiv“, meint der Hamburger, denn beim Fortschreiten des Projekts stießen sie auf immer neue Herausforderungen.
Entdeckung auf der Abenteuermesse
Der Wendepunkt kam mit dem Besuch der „Adventure Northside“ auf Gut Basthorst bei Hamburg, einer Messe für ungewöhnliche Reisemobile. Dort schlenderten die beiden neugierig herum und bekamen am Messestand von Thomas Kriszun auch dessen Flyer in die Hände, auf dem die Selbstausbau-Workshops beworben wurden. „Wir kamen schnell ins Gespräch und waren uns sympathisch. Zudem war der von Thomas entwickelte Kitesurfer-Anhänger ein echter Blickfang und machte uns neugierig.“ Noch vor Ort vereinbarten sie den Termin für einen Workshop. Sie entschieden sich, das ganze Vorhaben gleich mit einem Urlaub im Seenland zu verbinden. Einfach mit dem Transporter hin und dann mit dem fertigen Reisemobil zurück, so der Plan. „Wir hatten vor dem Workshop schon ein bisschen was ein- und umgebaut, aber alles was Elektrik betrifft, Steckdosen und Licht – da wollten wir schon lieber jemanden mit Ahnung dran lassen.“
Umbau beginnt mit Ping-Pong der Gedanken
Überfordert wird in den Workshops niemand. „Gemeinsam sprechen wir vorher alles ausführlich ab. Wir bereden, was einfach geht und was knifflig wird“, erläutert Thomas Kriszun. „Ich nehme jede Idee ernst und bin sicher, es findet sich immer eine Lösung.“ Geht nicht, gibt’s nicht, sei bei ihm kein Spruch, sondern Teil der Firmenphilosophie. „Das ist ein gemeinsamer, kreativer Prozess. Wie ein Ping-Pong-Spiel der Gedanken“, beschreibt Thomas Kriszun die Vorgehensweise in den Workshops. Das bestätigen Jana und Nils: „Es ist sinnvoll, sich vor dem Workshop viele Gedanken darüber zu machen, was entstehen soll. Alles Weitere wird dann im Vorgespräch geklärt. Wir hatten zwar schon sehr konkrete Vorstellungen, aber keine Idee davon, wie sich das alles in der Realität ermöglichen lässt. Wir haben erlebt, dass es manchmal gerade die Kleinigkeiten sind, die Thomas sich als Lösung für ein Problem einfallen lässt, die besonders verblüffend sind.“
Werkzeuge, Maschinen und Knowhow
Die Workshops sind für alle gleichermaßen geeignet, absolute Anfänger sind genauso angesprochen wie Fortgeschrittene. „Ich schaue mir jedes Mal genau an, was die Leute können und welche Vorkenntnisse sie haben“, so Thomas Kriszun. Wie gut das funktioniert, bekräftigt Nils: „Thomas ist ein Experte, der genau einschätzen kann, was die Leute selber können und wann er eingreifen muss. Er bietet Hilfe zur Selbsthilfe und packt bei Bedarf mit an!“ Von der Werkstatt und der Werkhalle ist er ebenso wie Jana begeistert: „Hier gibt es alle nur denkbaren Geräte und Werkzeuge plus das nötige Knowhow!“ Dabei muss niemand fürchten, mit den Maschinen allein gelassen zu werden. Wer keine Erfahrung hat, wird vom Fachmann umfassend eingewiesen. So gebe es nicht nur viel zu lernen, obendrein mache es unheimlich viel Spaß, sind sich die beiden Hamburger einig. Und Jana fügt hinzu: „Thomas ist geduldig bis ins Mark.“
Variable Schlafplätze und viel Stauraum
Und wenn mal ein Projekt während eines Workshops nicht fertig werden sollte? „Wir schätzen das Projekt so ab, dass es in der Seminar-Zeit umsetzbar ist“, sagt Thomas Kriszun. „Aber selbst dann, wenn das mal nicht klappen würde, wäre das kein Problem. Ich bringe den Teilnehmenden alles bei, was sie benötigen, so dass es auch möglich ist, allein weiterzumachen. Natürlich kann das Seminar nach Bedarf auch verlängert werden. Und ich unterstütze die Projekte auch gern über die Dauer des Workshops hinaus. Wie es jeweils konkret abläuft, hängt aber immer ganz vom jeweiligen Vorhaben ab“, sagt Thomas Kriszun. So wie bei Jana und Nils, denen vor allem die Kompaktheit der Ausstattung wichtig war sowie pfiffige Lösungen für viel Stauraum. Außerdem war ihnen neben variablen und bequemen Schlafplätzen auch daran gelegen, dass der Wagen von außen weiterhin wie ein gewöhnlicher Transporter aussieht. Entsprechend zufrieden waren sie am Ende mit dem Ergebnis.
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Individueller Stauraum unterhalb der Sitzbank -
Kühlbox unterhalb der Sitzbank -
Ausbau zu einem variablen Bett im Bulli. -
Nach dem Umbau ist das Bett im Bulli fertig.
Mit dem Campervan durch die Müritz-Region
Jana und Nils haben bereits im Seenland Urlaub gemacht, waren im Havelland und in Westmecklenburg unterwegs. Sie wollen aber noch viel mehr sehen und von nun an mit ihrem selbstausgebauten Camper vor allem die Müritz-Region entdecken. „Wir nehmen wertvolle und einzigartige Erfahrungen mit, unser persönliches Wohnmobil und dazu das gute Gefühl, etwas mit eigenen Händen geschaffen zu haben“, sind sich die beiden einig. „Der Workshop war großartig, man bekommt dabei den Kopf frei. Das ist der beste Urlaub, den wir je gemacht haben! Man ist hinterher zwar körperlich ganz schön geschafft, aber richtig glücklich.“ Wie Nils und Jana geht es vielen anderen, die sich während eines „Freiheitsfluchten“-Workshops ihren Traum selbst erfüllten oder sich von Thomas Kriszun ihr Fahrzeug individuell ausbauen ließen. Bestätigung dafür sind nicht zuletzt die vielen Fotos, die Thomas Kriszun regelmäßig zugeschickt bekommt – sie zeigen glückliche Menschen, die mit ihren Campervans unterwegs sind.
Kontakt zum Camper-Ausbau:
Thomas Kriszun Beratung und Spezialausbauten
Am Bahndamm 4a, 17235 Neustrelitz
www.freiheitsfluchten.de