Tourbericht Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte

By Published On: 2. Februar 2023

Eine Woche Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte zwischen Rheinsberg, Fürstenberg und Neustrelitz. So funktioniert Entschleunigung: Ausfahrt Neuruppin Nord von der Autobahn und Richtung Rheinsberg übers Brandenburger Land. Die Getreidefelder stehen gut im Korn, die spätsommerliche Sonne lässt den gelben Schimmer der Ähren bereits erahnen und kontrastiert leuchtend zum noch satten Grün der Alleebäume.

„Das passende Boot für Hausboot mieten in der Mecklenburgische Kleinseenplatte gibt es hier

Jeden Winkel unseres Wagens haben wir als Stauraum bestmöglich genutzt, und mit vier Personen an Bord ist der Golf bis zum letzten Platz gefüllt. Aber wer eine Bootsreise unternimmt, will gewappnet sein: Sonnencreme und Luftmatratze, Bücher und Badesachen, Bordmusik und Bohnenkaffee.

 

„Helena“ wartet

Kurz nachdem wir das beschauliche Rheinsberg auf Kopfsteinpflasterwegen durchquert haben, biegen wir links ab, ein Stückchen Kiefernwald und das Hafendorf Rheinsberg liegen vor uns. Hier wartet die schöne „Helena“ schwimmend auf uns. Natürlich handelt es sich nicht um die schönste Dame Trojas. Unsere Helena ist 11,50 Meter lang und knapp vier Meter breit, sie ist eine stolze Motoryacht Marke Advantage 38 aus dem Hause De Drait. Christian Halbeck und Alexander Schwabe von der Firma Lanke Charter winken bereits vom Kai und heißen uns herzlich willkommen.

An Bord eines klassischen Stahlverdrängers bereisen wir die Kleinseenplatte auf dem Wasser.

An Bord eines klassischen Stahlverdrängers bereisen wir die Kleinseenplatte auf dem Wasser.


Auf den Mecklenbruger Seen kann bei freier Fahrt auch ein wenig mehr beschleunigt werden. Auf den Kanälen hingenen sind maximal neun Stundenkilometer zulässig.

Einladen und Einsteigen wird hier einfach gemacht: Wir parken direkt am Heck des Schiffes und gehen gemeinsam mit den beiden an Bord. Nicht nur die Herzen der Männer gewinnt Helena im Sturm, auch unsere mitreisenden Damen sind hellauf begeistert: die geschwungene Badeleiter und die gepolsterte Sitzbank am Heck, der übersichtliche Steuerstand auf dem Oberdeck – alles vermittelt einen gediegenen Eindruck und macht Lust auf erholsamen Bootsurlaub. So geht Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte.

Klassisches Ambiente an Bord der Helena

Unter Deck zeichnet sich die Advantage 38 durch handwerklich perfekte Teakholzvertäfelung und wohnliches Ambiente aus. Die komplette Ausstattung in Salon, Küche und den drei Kabinen mit zwei Bädern versteht sich dabei wohl von selbst. Sofort fühlt sich die vierköpfige Besatzung heimisch und richtet sich nach ausführlicher Einweisung durch Christian Halbeck in Schiff und Revier nebst Probefahrt häuslich an Bord ein – wir sind angekommen!
Der weitere Plan des Tages ist schnell ausgemacht: Zum Vorrätebunkern nach Rheinsberg – es gibt mehrere Supermärkte und Bäcker im Ort – und dann mit einer Flasche Lübzer auf dem Oberdeck das Hafendorfambiente auf sich wirken lassen, während der Abend langsam die Bordwand hinaufklettert. Wir genießen das Hausboot mieten in der Mecklenburgische Kleinseenplatte.

Auf dem Nachbarschiff hat eine reine Männercrew Einzug gehalten. Für die gemeinsame Tour wurden extra einheitliche T-Shirts bedruckt – weiße Schrift auf grünem Grund: „Hobby Tour 2009“. Schnell wissen wir, woher die Besatzung stammt, denn als erstes Utensil wird der Schiffsausstattung eine mobile Kölschzapfanlage hinzugefügt, die schnell die erste Runde dieser regionalen Bierspezialität füllt.

Mit großen Plänen

So sitzen wir – Köln und Berlin in trauter Nachbarschaft – an Bord unserer Schiffe und verfolgen, wie das Rot der Sonne das lichte Laub der Erlen durchbricht und ein Schattenspiel auf Deck und Wasser wirft. Ruhe kehrt ein – Urlaub, wir kommen.

Eine Seefahrt macht bekanntlich hungrig, und dem wollen wir natürlich präventiv begegnen. Daher genehmigen wir uns am nächsten Morgen nicht nur aus Genussgründen ein opulentes Frühstücksbuffet im Hotel des Hafendorfs. Gesättigt und mit großen Plänen stechen wir schließlich in See.

Das Schloss Rheinsberg erstrahlt nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder im herrschaftlichen Glanz vergangener Zeiten und kann beim Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte vom Wasser aus besichtigt werden. © Magazin Seenland

Das Schloss Rheinsberg erstrahlt nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder im herrschaftlichen Glanz vergangener Zeiten.

Ich gebe ja zu, es ist nicht das erste Mal, dass wir hier per Schiff unterwegs sind und ein Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte. Tatsächlich ist der Bootsurlaub auf den Flüssen, Seen und Kanälen in Brandenburg und Mecklenburg uns seit einigen Jahren zur lieben Gewohnheit geworden. Seitdem für diese ausgewiesenen Wasserwege kein Bootsführerschein mehr benötigt wird, stehen maritime Entdeckungstouren jedermann offen – für mich die beste Form der Erholung.

Schnittig bahnt sich der Bug der „Helena“ seinen Weg durch den Rheinsberger See. Noch gestern früh umtoste uns das Treiben der Hauptstadt. Keine zwei Autostunden nördlich plätschern die Fluten sanft am grünen Ufer: „Hier tobt das Idyll!“

Schlemm-Routine

Im Hüttenkanal passieren wir die Marina Wolfsbruch und begegnen der ersten Schleuse. Gern erinnere ich mich an den Tag, als wir das erste Mal solch ein Wasserbauwerk durchfahren sollten. Inzwischen ist die damalige Aufregung konzentrierter Routine gewichen. Jedes Crewmitglied kennt seinen Platz und die Aufgabe, so ist das Schleusen kein Problem. Am linken Ufer zieht das Örtchen Kleinzerlang vorbei, doch schon bald weitet sich das Wasser, und wir setzen Kurs gen Nord-Ost über den Kleinen Pälitzsee.

Das Ziel des heutigen Tages heißt Fürstenberg. Haben wir doch erfahren, dass morgen diese Schleuse für etwa ein Jahr wegen Modernisierungsarbeiten geschlossen werden soll. Uns bietet sich also die letzte Chance, und die wollen wir nutzen. In Rheinsberg sind wir um elf Uhr gestartet, dreißig Wasserstraßenkilometer und vier Schleusen weiter schlägt es vom Kirchturm gerade das vierte Mal, als wir die Fürstenberger Schleusenkammer in Richtung Baalensee verlassen. Doch wir bleiben nicht lang, denn wie sollten wir es unserem Vercharterer erklären, wenn sein Schiff jenseits der zugeschütteten Schleuse liegen bliebe? Nach einer kleinen Ehrenrunde schleusen wir wieder bergauf und legen am Südufer in der Röblinsee-Marina an.

Anlegen an der Marina am Röblinsee mit dem gemieten Hausboot in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte

Unser erster Tag an Bord und unterwegs war erholsam und abwechslungsreich, jedoch braucht es seine Zeit, sich an das ruhige Treiben auf dem Wasser zu gewöhnen. Kaum ein anderer Urlaub verkörpert für mich das Ferienmotto: „nur keinen Stress“. Nun haben wir Gelegenheit für einen Landgang und fragen Conny Riotte, die herzliche Chefin der Marina, wie wir am besten in die Stadt kommen können. Da macht sie uns ein überraschendes Angebot. Der Wirt des Gasthauses „Zur Linde“ holt auf Wunsch seine Gäste mit dem Auto hier im Hafen ab und bringt sie später gern auch wieder zurück.

Da wir von der frischen Luft einen ordentlichen Appetit haben, kommt dieser Vorschlag gerade recht. Einen Anruf und 25 Minuten später sitzen wir schon auf der Veranda der „Linde“ in der Brandenburger Straße 61. Der Wirt selbst – erst unser Chauffeur – nimmt jetzt die Bestellungen auf, und es dauert nicht lange, da lassen wir uns grüne Bohnen und Bratkartoffeln, Rinderfilet und eingelegte Heringe schmecken.
Am nächsten Morgen ist es tatsächlich passiert. Die Schleuse Fürstenberg ist zugeschüttet! Um es selbst in Augenschein zu nehmen, haben wir nicht den Brötchenservice des Hafens beansprucht, sondern ich verbinde das Brötchenholen mit einem Morgenspaziergang. Dabei wird die Schleusenbrücke überquert, und just in diesem Moment schütten zwei Kipplader ihre Fuhren Sand in die Kammer – nun gibt es auf dem Wasserwege tatsächlich in nächster Zeit hier kein Durchkommen mehr.

Der Schlosspark Rheinsberg ist in den Sommermonaten die Heimstätte der Kammeroper Schloss Rheinsberg und gut erreichbar vom Yachthafen Rheinsberg.

Der Schlosspark Rheinsberg ist in den Sommermonaten die Heimstätte der Kammeroper Schloss Rheinsberg.

Untiefe voraus

Wie schon tags zuvor lassen wir es ruhig angehen. Auch heute liegen etwa dreißig Kilometer Weg mit drei Schleusen vor uns: Steinhavelmühle, Wesenberg und Voßwinkel. Doch schon nach der ersten droht uns Ungemach: Der Ziernsee ist gerade überquert, und der Kurs liegt an nach Steuerbord auf den Ellbogensee. Die Crew hat sich gemütlich auf dem Schiff verteilt. Der eine liest ein Buch auf dem Vordeck, der andere holt kaltes Wasser aus dem Kühlschrank. Da kommt ein kleiner Motorkreuzer steuerbords längsseits. Der Kapitän fuchtelt wild mit dem Armen und ruft: „Halt! Stoppen Sie!“ Ich fahre aus meinen Gedanken hoch und tue wie geheißen – was will der Mann? „Helena“ ist ein gutes Schiff. Die präzisen Fahreigenschaften bewähren sich bei allen Manövern, und auch das Aufstoppen ist sofort getan. Als wir ruhig im Wasser liegen gehe ich zur Reling und frage den Passanten, was seine Aufregung hervorgerufen habe.

Der Zwischenfall ist schnell geklärt. Er hatte einfach Sorge um unseren korrekten Kurs, denn an dieser Ecke befindet sich eine sandige Untiefe, jetzt gegen Ende des Sommers ist der Wasserstand besonders niedrig, sodass wir tatsächlich Gefahr liefen, uns festzufahren. Ich danke herzlich für seinen Hinweis und wir passieren die Stelle im sicheren Bogen.

Residenzstadt Neustrelitz

Schon beim Einlaufen begeistert uns das Ambiente des Stadthafens von Neustrelitz. Alte Speicher wurden zu Wohn- und Geschäftshäusern umgestaltet und umrahmen schützend das großzügig angelegte Hafenbecken. Restaurants und Cafés säumen die Hafenpromenade, und das Gartenlokal auf der vorgelagerten Insel Helgoland ist gut gefüllt.

Zwischen mächtigen Dalben setzen wir achteraus zum Anlegemanöver an. Allein der Wind hat über den Zierker See freie Bahn und weht von Steuerbord in den Hafen. Die Abdrift ist erstaunlich. Wir setzen ein zweites Mal an, planen den seitlichen Versatz mit ein, und der freundliche Hafenmeister steht an der Kaimauer auch schon bereit: Leine übergeben, ein gekonnter Schlag um den Poller, Aufstoppen, und wir liegen wie eine Eins.

Mediterranes Flair beim Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte

Zum Abend hin füllt sich der Hafen nach und nach, und der Hafenmeister hat alle Hände voll zu tun. Wir merken, Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte ist beliebt. Wir erholen uns nach einem kleinen Stadtrundgang durch Schlosspark und Fußgänger­zone in die Gaststätte „Tapas am Hafen“ und beobachten von dort das Geschehen. Für lohnende 9,80 Euro werden uns üppige Tapas­teller aufgetischt. Ein lauer Abendhauch kommt auf und macht das mediterrane Flair komplett.
Am nächsten Morgen biete ich meiner Mannschaft wieder den Brötchenservice. Die Stadtbäckerei Lange liegt linker Hand nur etwa 200 Meter vom Hafen entfernt. Doch heute bleibt es nicht bei Brötchen allein – die frische Kuchenauslage mit Apfel und Pflaumen auf dem Blech ist zu verlockend!

Nach dem Frühstück wollen wir dem nahen Slawendorf einen Besuch abstatten. Der Uferweg verläuft in südlicher Richtung. Nach einer guten Viertelstunde sind wir dort und begeben uns mit dem Schritt durch das hölzerne Tor auf Zeitreise. Schon vor mehr als tausend Jahren siedelten slawische Stämme am Ufer der Zierker Sees. Ihre Wohn- und Lebensweisen wurden hier liebevoll und nacherlebbar rekonstruiert.

Auf dem Rückweg zum Schiff machen wir noch einen Abstecher über Planken des Franzosenstegs. Von seinem Kopfende aus eröffnet sich einer der schönsten Ausblicke über den See. Kurz vor Erreichen des Hafens überzeugt uns der Duft frischen Räucherfischs – Aal wird die Wegzehrung des Tages. Schließlich sticht „Helene“ gegen Mittag mit uns an Bord in See.

Immer in der Spur

Viel Strecke haben wir uns für den heutigen Tag nicht vorgenommen. Da sich Neustrelitz wasserseitig in einer Sackgasse befindet, wird der Zierker See heute wieder so befahren, wie wir gestern kamen. Wichtig ist, dass wir uns genau an die Betonnung halten, denn außerhalb des Fahrwassers ist das Gewässer extrem flach. Steuerfrau und Copilot halten stetig Ausschau nach der nächsten grünen Boje. Hier ist Konzentration beim Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte gefragt. So kommen wir nicht vom Kurs ab und erreichen nach zwei Schleusen und etwa zwei Stunden Fahrt das verträumte Wesenberg. Die Marina Wesenberg, am linken Ufer vor der Schleuse, ist unser Ziel – hier wollen wir bleiben.

Sonnenuntergang an Bord eines gemieten Hausbootes in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte.

Wenn die Sonne untergeht, ist es Zeit in einer idyllischen Bucht zu ankern oder den nächsten Hafen anzulaufen.

Idyllisch schmiegt sich der seit dem 13. Jahrhundert von seiner Burg behütete Ort an das Westufer des Woblitzsees. Nur einen Steinwurf vom bis heute erhaltenen Fangelturm der einstigen Wehranlage entfernt finden wir den Obstgarten der „Villa Pusteblume“. Unter Apfelbäumen stehen hier Tische und Stühle und laden zum Nachmittagskaffee ein – wir nehmen gerne an. Hafenmeister Tiedt hat uns am Morgen mit Brötchen versorgt, und wir sind zeitig aufgebrochen. Die Schleuse Strasen haben wir schnell passiert, denn in den Morgenstunden ist der Verkehr noch sehr ruhig.

Jetzt liegen wir in der südlichen Bucht des Großen Pälitzsees vor Anker und der Tag plätschert dahin, so wie die Wellen am Heck unserer Advantage 38: Lesen, Reden, Essen, Trinken oder einfach nur den eigenen Gedanken hinterherhängen. Das Angenehme am Bootsurlaub ist, dass man sich automatisch dem Rhythmus der Natur anpasst. Die Seele wird ruhig und Zeit ein Genussfaktor. Bis Mirow soll es heute noch gehen – doch das ist nicht weit und so haben wir alle Zeit der Welt – denke ich.

Gute Hafenmeister braucht das Land

Aber schließlich ist es schon September, und obwohl es warm und sonnig ist, sind die Tage schon merklich kürzer. Wir haben die Zeit nicht nur genossen, sondern vergessen. Im letzten Tageslicht erreichen wir den Anleger von „Rick & Rick“ auf der Mirower Schlossinsel. Langsam zieht die „Helena“ ihre Schleifen vor der Steganlage – alles voll! Hausboot mieten in der Mecklenburgische Kleinseenplatte liegt in diesem Jahr im Trend. Doch das was wir als voll erachten sieht Hafenmeister Ole anders. Er ist ein quirliger Kopf, der uns geschickt an den Steg lotst, und wir machen dort fest, wo eigentlich kein Platz mehr war. Eines ist jetzt sicher: Ohne uns kommt hier keiner mehr aus dem Hafen.
Wie sollte es auch anders sein – unsere Nachbarn wollen am kommenden Morgen früh auf Tour gehen. Noch vor dem Frühstück sortieren wir die Boote um. Dann haben wir aber alle Ruhe der Welt und gehen auf Entdeckungstour auf dem Areal ehemaliger Schlossherren.

Gen Heimat

Eine eigene Kirche weist die Insel auf. Ihr Turm wurde aufwändig restauriert und kann für einen Kostenbeitrag von zwei Euro bestiegen werden. Die Mühe lohnt den Aufwand – der Blick auf den Mirower See und die auf Pfählen stehenden Ferienhäuser am gegenüberliegenden Ufer ist traumhaft.
Schließlich legen wir ab. Heimische Gewässer sollen angesteuert werden. Noch ein kurzer Zwischenstopp beim Mirower Fischer, dann sind es nur noch knappe dreißig Kilometer bis zum Rheinsberger Schloss. Im Hüttenkanal legen wir links hinter der Schleuse für einen Eisbecher mit Sahne auf der Sonnenterrasse der „Marina Wolfsbruch“ einen Zwischenstopp ein und nutzen den Halt zum Auffüllen des Dieseltanks. Gegen halb sechs liegt das Schloss vor uns am Ufer des Grienericksees, und wir machen im Hafen fest. Der übliche Landgang lässt uns Schlosspark und Stadt erkunden, bevor wir im Gasthaus „Zum jungen Fritz“ einkehren.

Der Kreis unserer Rundreise hat sich somit bereits am Vorabend geschlossen, denn das Hafendorf Rheinsberg hatten wir bereits backbords passiert, bevor wir Rheinsberg erreichten. Heute bleibt Gelegenheit, die Rheinsberger Seenkette im Detail zu erkunden: Schlabornsee und Zootzensee, Repenter Kanal und Schwarzer See heißen uns willkommen. Beim Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte bleibt Zeit für Entdeckungen an den Ufern der Seenkette. An letzterem liegt die Hütte von Fischer Gerd. Mit eigenem Bootsanleger sind Wasserwanderer dort zu frischem Saibling mit Bartkartoffeln gern gesehen.

Schließlich hat uns der Heimathafen im Hafendorf Rheinsberg wieder. In fröhlichem Rot-Weiß grüßt uns der Leuchtturm schon von ferne. Wir halten uns rechts und vertäuen unsere Yacht an ihrem angestammten Platz. Christian Halbeck und Alexander Schwabe treffen wir zum Klönschnack im Hafenbistro. Als Vercharterer bleibt einem selbst wenig Zeit das Revier auf dem Wasser zu erkunden, klagen sie. Doch wir berichten gern, lassen das Erlebte Revue passieren und freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte. „Bis bald, liebe Seenplatte!“

Lesen Sie auch unseren Tourbericht einer Fahrt mit dem Hausboot von Rheinsberg bis Bad Saarow.

Lesen Sie weiter in über 20 Jahresausgaben Magazin Seenland

HAFENFÜHRER

Einfach zur perfekten Reiseroute

Hafenportraits mit Plan: Müritz | Havel | Seenplatte | Berlin | Brandenburg

App-Marketingmaterial

Material für die Einbindung der Hafenführer App Das hier bereitgestellte Material steht Ihnen zur Bewerbung der Hafenführer App [...]

Tourbericht Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte
By |13,4 min read|2632 words|Published On: 2. Februar 2023|

Eine Woche Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte zwischen Rheinsberg, Fürstenberg und Neustrelitz. So funktioniert Entschleunigung: Ausfahrt Neuruppin Nord von der Autobahn und Richtung Rheinsberg übers Brandenburger Land. Die Getreidefelder stehen gut im Korn, die spätsommerliche Sonne lässt den gelben Schimmer der Ähren bereits erahnen und kontrastiert leuchtend zum noch satten Grün der Alleebäume.

„Das passende Boot für Hausboot mieten in der Mecklenburgische Kleinseenplatte gibt es hier

Jeden Winkel unseres Wagens haben wir als Stauraum bestmöglich genutzt, und mit vier Personen an Bord ist der Golf bis zum letzten Platz gefüllt. Aber wer eine Bootsreise unternimmt, will gewappnet sein: Sonnencreme und Luftmatratze, Bücher und Badesachen, Bordmusik und Bohnenkaffee.

 

„Helena“ wartet

Kurz nachdem wir das beschauliche Rheinsberg auf Kopfsteinpflasterwegen durchquert haben, biegen wir links ab, ein Stückchen Kiefernwald und das Hafendorf Rheinsberg liegen vor uns. Hier wartet die schöne „Helena“ schwimmend auf uns. Natürlich handelt es sich nicht um die schönste Dame Trojas. Unsere Helena ist 11,50 Meter lang und knapp vier Meter breit, sie ist eine stolze Motoryacht Marke Advantage 38 aus dem Hause De Drait. Christian Halbeck und Alexander Schwabe von der Firma Lanke Charter winken bereits vom Kai und heißen uns herzlich willkommen.

An Bord eines klassischen Stahlverdrängers bereisen wir die Kleinseenplatte auf dem Wasser.

An Bord eines klassischen Stahlverdrängers bereisen wir die Kleinseenplatte auf dem Wasser.


Auf den Mecklenbruger Seen kann bei freier Fahrt auch ein wenig mehr beschleunigt werden. Auf den Kanälen hingenen sind maximal neun Stundenkilometer zulässig.

Einladen und Einsteigen wird hier einfach gemacht: Wir parken direkt am Heck des Schiffes und gehen gemeinsam mit den beiden an Bord. Nicht nur die Herzen der Männer gewinnt Helena im Sturm, auch unsere mitreisenden Damen sind hellauf begeistert: die geschwungene Badeleiter und die gepolsterte Sitzbank am Heck, der übersichtliche Steuerstand auf dem Oberdeck – alles vermittelt einen gediegenen Eindruck und macht Lust auf erholsamen Bootsurlaub. So geht Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte.

Klassisches Ambiente an Bord der Helena

Unter Deck zeichnet sich die Advantage 38 durch handwerklich perfekte Teakholzvertäfelung und wohnliches Ambiente aus. Die komplette Ausstattung in Salon, Küche und den drei Kabinen mit zwei Bädern versteht sich dabei wohl von selbst. Sofort fühlt sich die vierköpfige Besatzung heimisch und richtet sich nach ausführlicher Einweisung durch Christian Halbeck in Schiff und Revier nebst Probefahrt häuslich an Bord ein – wir sind angekommen!
Der weitere Plan des Tages ist schnell ausgemacht: Zum Vorrätebunkern nach Rheinsberg – es gibt mehrere Supermärkte und Bäcker im Ort – und dann mit einer Flasche Lübzer auf dem Oberdeck das Hafendorfambiente auf sich wirken lassen, während der Abend langsam die Bordwand hinaufklettert. Wir genießen das Hausboot mieten in der Mecklenburgische Kleinseenplatte.

Auf dem Nachbarschiff hat eine reine Männercrew Einzug gehalten. Für die gemeinsame Tour wurden extra einheitliche T-Shirts bedruckt – weiße Schrift auf grünem Grund: „Hobby Tour 2009“. Schnell wissen wir, woher die Besatzung stammt, denn als erstes Utensil wird der Schiffsausstattung eine mobile Kölschzapfanlage hinzugefügt, die schnell die erste Runde dieser regionalen Bierspezialität füllt.

Mit großen Plänen

So sitzen wir – Köln und Berlin in trauter Nachbarschaft – an Bord unserer Schiffe und verfolgen, wie das Rot der Sonne das lichte Laub der Erlen durchbricht und ein Schattenspiel auf Deck und Wasser wirft. Ruhe kehrt ein – Urlaub, wir kommen.

Eine Seefahrt macht bekanntlich hungrig, und dem wollen wir natürlich präventiv begegnen. Daher genehmigen wir uns am nächsten Morgen nicht nur aus Genussgründen ein opulentes Frühstücksbuffet im Hotel des Hafendorfs. Gesättigt und mit großen Plänen stechen wir schließlich in See.

Das Schloss Rheinsberg erstrahlt nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder im herrschaftlichen Glanz vergangener Zeiten und kann beim Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte vom Wasser aus besichtigt werden. © Magazin Seenland

Das Schloss Rheinsberg erstrahlt nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder im herrschaftlichen Glanz vergangener Zeiten.

Ich gebe ja zu, es ist nicht das erste Mal, dass wir hier per Schiff unterwegs sind und ein Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte. Tatsächlich ist der Bootsurlaub auf den Flüssen, Seen und Kanälen in Brandenburg und Mecklenburg uns seit einigen Jahren zur lieben Gewohnheit geworden. Seitdem für diese ausgewiesenen Wasserwege kein Bootsführerschein mehr benötigt wird, stehen maritime Entdeckungstouren jedermann offen – für mich die beste Form der Erholung.

Schnittig bahnt sich der Bug der „Helena“ seinen Weg durch den Rheinsberger See. Noch gestern früh umtoste uns das Treiben der Hauptstadt. Keine zwei Autostunden nördlich plätschern die Fluten sanft am grünen Ufer: „Hier tobt das Idyll!“

Schlemm-Routine

Im Hüttenkanal passieren wir die Marina Wolfsbruch und begegnen der ersten Schleuse. Gern erinnere ich mich an den Tag, als wir das erste Mal solch ein Wasserbauwerk durchfahren sollten. Inzwischen ist die damalige Aufregung konzentrierter Routine gewichen. Jedes Crewmitglied kennt seinen Platz und die Aufgabe, so ist das Schleusen kein Problem. Am linken Ufer zieht das Örtchen Kleinzerlang vorbei, doch schon bald weitet sich das Wasser, und wir setzen Kurs gen Nord-Ost über den Kleinen Pälitzsee.

Das Ziel des heutigen Tages heißt Fürstenberg. Haben wir doch erfahren, dass morgen diese Schleuse für etwa ein Jahr wegen Modernisierungsarbeiten geschlossen werden soll. Uns bietet sich also die letzte Chance, und die wollen wir nutzen. In Rheinsberg sind wir um elf Uhr gestartet, dreißig Wasserstraßenkilometer und vier Schleusen weiter schlägt es vom Kirchturm gerade das vierte Mal, als wir die Fürstenberger Schleusenkammer in Richtung Baalensee verlassen. Doch wir bleiben nicht lang, denn wie sollten wir es unserem Vercharterer erklären, wenn sein Schiff jenseits der zugeschütteten Schleuse liegen bliebe? Nach einer kleinen Ehrenrunde schleusen wir wieder bergauf und legen am Südufer in der Röblinsee-Marina an.

Anlegen an der Marina am Röblinsee mit dem gemieten Hausboot in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte

Unser erster Tag an Bord und unterwegs war erholsam und abwechslungsreich, jedoch braucht es seine Zeit, sich an das ruhige Treiben auf dem Wasser zu gewöhnen. Kaum ein anderer Urlaub verkörpert für mich das Ferienmotto: „nur keinen Stress“. Nun haben wir Gelegenheit für einen Landgang und fragen Conny Riotte, die herzliche Chefin der Marina, wie wir am besten in die Stadt kommen können. Da macht sie uns ein überraschendes Angebot. Der Wirt des Gasthauses „Zur Linde“ holt auf Wunsch seine Gäste mit dem Auto hier im Hafen ab und bringt sie später gern auch wieder zurück.

Da wir von der frischen Luft einen ordentlichen Appetit haben, kommt dieser Vorschlag gerade recht. Einen Anruf und 25 Minuten später sitzen wir schon auf der Veranda der „Linde“ in der Brandenburger Straße 61. Der Wirt selbst – erst unser Chauffeur – nimmt jetzt die Bestellungen auf, und es dauert nicht lange, da lassen wir uns grüne Bohnen und Bratkartoffeln, Rinderfilet und eingelegte Heringe schmecken.
Am nächsten Morgen ist es tatsächlich passiert. Die Schleuse Fürstenberg ist zugeschüttet! Um es selbst in Augenschein zu nehmen, haben wir nicht den Brötchenservice des Hafens beansprucht, sondern ich verbinde das Brötchenholen mit einem Morgenspaziergang. Dabei wird die Schleusenbrücke überquert, und just in diesem Moment schütten zwei Kipplader ihre Fuhren Sand in die Kammer – nun gibt es auf dem Wasserwege tatsächlich in nächster Zeit hier kein Durchkommen mehr.

Der Schlosspark Rheinsberg ist in den Sommermonaten die Heimstätte der Kammeroper Schloss Rheinsberg und gut erreichbar vom Yachthafen Rheinsberg.

Der Schlosspark Rheinsberg ist in den Sommermonaten die Heimstätte der Kammeroper Schloss Rheinsberg.

Untiefe voraus

Wie schon tags zuvor lassen wir es ruhig angehen. Auch heute liegen etwa dreißig Kilometer Weg mit drei Schleusen vor uns: Steinhavelmühle, Wesenberg und Voßwinkel. Doch schon nach der ersten droht uns Ungemach: Der Ziernsee ist gerade überquert, und der Kurs liegt an nach Steuerbord auf den Ellbogensee. Die Crew hat sich gemütlich auf dem Schiff verteilt. Der eine liest ein Buch auf dem Vordeck, der andere holt kaltes Wasser aus dem Kühlschrank. Da kommt ein kleiner Motorkreuzer steuerbords längsseits. Der Kapitän fuchtelt wild mit dem Armen und ruft: „Halt! Stoppen Sie!“ Ich fahre aus meinen Gedanken hoch und tue wie geheißen – was will der Mann? „Helena“ ist ein gutes Schiff. Die präzisen Fahreigenschaften bewähren sich bei allen Manövern, und auch das Aufstoppen ist sofort getan. Als wir ruhig im Wasser liegen gehe ich zur Reling und frage den Passanten, was seine Aufregung hervorgerufen habe.

Der Zwischenfall ist schnell geklärt. Er hatte einfach Sorge um unseren korrekten Kurs, denn an dieser Ecke befindet sich eine sandige Untiefe, jetzt gegen Ende des Sommers ist der Wasserstand besonders niedrig, sodass wir tatsächlich Gefahr liefen, uns festzufahren. Ich danke herzlich für seinen Hinweis und wir passieren die Stelle im sicheren Bogen.

Residenzstadt Neustrelitz

Schon beim Einlaufen begeistert uns das Ambiente des Stadthafens von Neustrelitz. Alte Speicher wurden zu Wohn- und Geschäftshäusern umgestaltet und umrahmen schützend das großzügig angelegte Hafenbecken. Restaurants und Cafés säumen die Hafenpromenade, und das Gartenlokal auf der vorgelagerten Insel Helgoland ist gut gefüllt.

Zwischen mächtigen Dalben setzen wir achteraus zum Anlegemanöver an. Allein der Wind hat über den Zierker See freie Bahn und weht von Steuerbord in den Hafen. Die Abdrift ist erstaunlich. Wir setzen ein zweites Mal an, planen den seitlichen Versatz mit ein, und der freundliche Hafenmeister steht an der Kaimauer auch schon bereit: Leine übergeben, ein gekonnter Schlag um den Poller, Aufstoppen, und wir liegen wie eine Eins.

Mediterranes Flair beim Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte

Zum Abend hin füllt sich der Hafen nach und nach, und der Hafenmeister hat alle Hände voll zu tun. Wir merken, Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte ist beliebt. Wir erholen uns nach einem kleinen Stadtrundgang durch Schlosspark und Fußgänger­zone in die Gaststätte „Tapas am Hafen“ und beobachten von dort das Geschehen. Für lohnende 9,80 Euro werden uns üppige Tapas­teller aufgetischt. Ein lauer Abendhauch kommt auf und macht das mediterrane Flair komplett.
Am nächsten Morgen biete ich meiner Mannschaft wieder den Brötchenservice. Die Stadtbäckerei Lange liegt linker Hand nur etwa 200 Meter vom Hafen entfernt. Doch heute bleibt es nicht bei Brötchen allein – die frische Kuchenauslage mit Apfel und Pflaumen auf dem Blech ist zu verlockend!

Nach dem Frühstück wollen wir dem nahen Slawendorf einen Besuch abstatten. Der Uferweg verläuft in südlicher Richtung. Nach einer guten Viertelstunde sind wir dort und begeben uns mit dem Schritt durch das hölzerne Tor auf Zeitreise. Schon vor mehr als tausend Jahren siedelten slawische Stämme am Ufer der Zierker Sees. Ihre Wohn- und Lebensweisen wurden hier liebevoll und nacherlebbar rekonstruiert.

Auf dem Rückweg zum Schiff machen wir noch einen Abstecher über Planken des Franzosenstegs. Von seinem Kopfende aus eröffnet sich einer der schönsten Ausblicke über den See. Kurz vor Erreichen des Hafens überzeugt uns der Duft frischen Räucherfischs – Aal wird die Wegzehrung des Tages. Schließlich sticht „Helene“ gegen Mittag mit uns an Bord in See.

Immer in der Spur

Viel Strecke haben wir uns für den heutigen Tag nicht vorgenommen. Da sich Neustrelitz wasserseitig in einer Sackgasse befindet, wird der Zierker See heute wieder so befahren, wie wir gestern kamen. Wichtig ist, dass wir uns genau an die Betonnung halten, denn außerhalb des Fahrwassers ist das Gewässer extrem flach. Steuerfrau und Copilot halten stetig Ausschau nach der nächsten grünen Boje. Hier ist Konzentration beim Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte gefragt. So kommen wir nicht vom Kurs ab und erreichen nach zwei Schleusen und etwa zwei Stunden Fahrt das verträumte Wesenberg. Die Marina Wesenberg, am linken Ufer vor der Schleuse, ist unser Ziel – hier wollen wir bleiben.

Sonnenuntergang an Bord eines gemieten Hausbootes in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte.

Wenn die Sonne untergeht, ist es Zeit in einer idyllischen Bucht zu ankern oder den nächsten Hafen anzulaufen.

Idyllisch schmiegt sich der seit dem 13. Jahrhundert von seiner Burg behütete Ort an das Westufer des Woblitzsees. Nur einen Steinwurf vom bis heute erhaltenen Fangelturm der einstigen Wehranlage entfernt finden wir den Obstgarten der „Villa Pusteblume“. Unter Apfelbäumen stehen hier Tische und Stühle und laden zum Nachmittagskaffee ein – wir nehmen gerne an. Hafenmeister Tiedt hat uns am Morgen mit Brötchen versorgt, und wir sind zeitig aufgebrochen. Die Schleuse Strasen haben wir schnell passiert, denn in den Morgenstunden ist der Verkehr noch sehr ruhig.

Jetzt liegen wir in der südlichen Bucht des Großen Pälitzsees vor Anker und der Tag plätschert dahin, so wie die Wellen am Heck unserer Advantage 38: Lesen, Reden, Essen, Trinken oder einfach nur den eigenen Gedanken hinterherhängen. Das Angenehme am Bootsurlaub ist, dass man sich automatisch dem Rhythmus der Natur anpasst. Die Seele wird ruhig und Zeit ein Genussfaktor. Bis Mirow soll es heute noch gehen – doch das ist nicht weit und so haben wir alle Zeit der Welt – denke ich.

Gute Hafenmeister braucht das Land

Aber schließlich ist es schon September, und obwohl es warm und sonnig ist, sind die Tage schon merklich kürzer. Wir haben die Zeit nicht nur genossen, sondern vergessen. Im letzten Tageslicht erreichen wir den Anleger von „Rick & Rick“ auf der Mirower Schlossinsel. Langsam zieht die „Helena“ ihre Schleifen vor der Steganlage – alles voll! Hausboot mieten in der Mecklenburgische Kleinseenplatte liegt in diesem Jahr im Trend. Doch das was wir als voll erachten sieht Hafenmeister Ole anders. Er ist ein quirliger Kopf, der uns geschickt an den Steg lotst, und wir machen dort fest, wo eigentlich kein Platz mehr war. Eines ist jetzt sicher: Ohne uns kommt hier keiner mehr aus dem Hafen.
Wie sollte es auch anders sein – unsere Nachbarn wollen am kommenden Morgen früh auf Tour gehen. Noch vor dem Frühstück sortieren wir die Boote um. Dann haben wir aber alle Ruhe der Welt und gehen auf Entdeckungstour auf dem Areal ehemaliger Schlossherren.

Gen Heimat

Eine eigene Kirche weist die Insel auf. Ihr Turm wurde aufwändig restauriert und kann für einen Kostenbeitrag von zwei Euro bestiegen werden. Die Mühe lohnt den Aufwand – der Blick auf den Mirower See und die auf Pfählen stehenden Ferienhäuser am gegenüberliegenden Ufer ist traumhaft.
Schließlich legen wir ab. Heimische Gewässer sollen angesteuert werden. Noch ein kurzer Zwischenstopp beim Mirower Fischer, dann sind es nur noch knappe dreißig Kilometer bis zum Rheinsberger Schloss. Im Hüttenkanal legen wir links hinter der Schleuse für einen Eisbecher mit Sahne auf der Sonnenterrasse der „Marina Wolfsbruch“ einen Zwischenstopp ein und nutzen den Halt zum Auffüllen des Dieseltanks. Gegen halb sechs liegt das Schloss vor uns am Ufer des Grienericksees, und wir machen im Hafen fest. Der übliche Landgang lässt uns Schlosspark und Stadt erkunden, bevor wir im Gasthaus „Zum jungen Fritz“ einkehren.

Der Kreis unserer Rundreise hat sich somit bereits am Vorabend geschlossen, denn das Hafendorf Rheinsberg hatten wir bereits backbords passiert, bevor wir Rheinsberg erreichten. Heute bleibt Gelegenheit, die Rheinsberger Seenkette im Detail zu erkunden: Schlabornsee und Zootzensee, Repenter Kanal und Schwarzer See heißen uns willkommen. Beim Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte bleibt Zeit für Entdeckungen an den Ufern der Seenkette. An letzterem liegt die Hütte von Fischer Gerd. Mit eigenem Bootsanleger sind Wasserwanderer dort zu frischem Saibling mit Bartkartoffeln gern gesehen.

Schließlich hat uns der Heimathafen im Hafendorf Rheinsberg wieder. In fröhlichem Rot-Weiß grüßt uns der Leuchtturm schon von ferne. Wir halten uns rechts und vertäuen unsere Yacht an ihrem angestammten Platz. Christian Halbeck und Alexander Schwabe treffen wir zum Klönschnack im Hafenbistro. Als Vercharterer bleibt einem selbst wenig Zeit das Revier auf dem Wasser zu erkunden, klagen sie. Doch wir berichten gern, lassen das Erlebte Revue passieren und freuen uns schon jetzt auf das nächste Jahr Hausboot mieten in der Mecklenburgischen Kleinseenplatte. „Bis bald, liebe Seenplatte!“

Lesen Sie auch unseren Tourbericht einer Fahrt mit dem Hausboot von Rheinsberg bis Bad Saarow.

Lesen Sie weiter in über 20 Jahresausgaben Magazin Seenland