Tipps für Urlaub auf dem Floß

By |7,5 Minuten Lesezeit|1483 Wörter|Veröffentlich am: 4. Juni 2024|

Urlaub auf dem Floß gehört wohl zu den entspanntesten Arten, die Gewässer von Berlin, Brandenburg und Mecklenburg zu erkunden. So mancher wird jetzt sicher an die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn denken, an dicke Baumstämme, die mit Seilen verknoten sind. Doch heutzutage sehen Flöße ganz anders aus: Unten eine Schwimmplattform auf der Basis eines Katamarans oder Trimarans mit unterschiedlich vielen Schwimmkörpern; oben eine Holzhütte, ein Zelt oder eine Kombination aus beiden. Zudem muss man mittlerweile auch nicht mehr selbst staken, um vorwärtszukommen, sondern kann einem Außenbordmotor den Antrieb überlassen.

Die Auswahl an Modellen ist dabei ziemlich vielfältig und reicht von spartanisch-rustikal mit Camping-auf-dem-Wasser-Gefühl bis hin zu luxuriös mit Küche, Essecke und Dusche. Mal sind sie von der Größe her perfekt für den romantischen Pärchen-Urlaub, mal bieten Flöße Platz für eine vielköpfige Familie oder Freundesgruppe. Je nach Bauart und Ausstattung werden sie auch manchmal als Bungalowboote bezeichnet, eignen sich mal eher für einen Wochenendtrip, mal aber durchaus auch für eine längere Reise auf dem Wasser. Und: Verglichen mit Hausbooten und Motoryachten sind die Mietpreise von Flößen oft etwas geringer. 

Urlaub auf dem Floß ist nichts für Eilige

Was allen Modellen gemein ist: Beim Urlaub auf dem Floß bewegt man sich stets mitten in der Natur – und das sogar führerscheinfrei. Dabei ist Entschleunigung angesagt. Zwei, drei Seen pro Tag überqueren, danach einen ganzen Tag ankern, in der Sonne liegen und schwimmen: So ist Floßurlaub am schönsten. Zumal ein Floß auch kein Fahrzeug für Eilige ist. Es ist für das gemächliche Schippern von See zu See gedacht oder für das Träumen in einer stillen Bucht. Es empfiehlt sich unbedingt, die ohnehin bescheidene Leistung des Motors nicht auszureizen, sondern lieber mit möglichst wenig Gas übers Wasser zu gleiten. Erfahrungsgemäß werden die Flöße bei vollem Schub ohnehin nur unmerklich schneller, da sie dann viel mehr Wasser vor sich her schieben müssen. Was hingegen steigt, ist der Geräuschpegel, was dem Erholungseffekt nicht gerade förderlich ist. Also gemach, gemach. 

Ein Gefühl davon vermittelt Andreas Kessler auf seiner 3. Expdition durch Brandenburg. Das Nachschauen in der ARD Mediathek eignet sich als Vorbereitung für den eignenen Floß-Urlaub.

Geringer Tiefgang erlaubt Ankern in seichtem Wasser

Ein Floß liegt deutlich ruhiger im Wasser als ein Boot gleicher Größe. Aufgrund der Form bietet es gleichzeitig mehr Platz. Ein weiterer großer Vorteil beim Urlaub auf dem Floß gegenüber den meisten anderen Wasserfahrzeugen ist ihr geringer Tiefgang. Dieser ermöglicht das Ankern in seichten Buchten und häufig auch das nahe Heranfahren an Uferbereiche, so dass ein bequemer Ausstieg auch ohne Steg möglich ist. Damit die Motorschraube nicht beschädigt wird, muss der Motor dann eventuell hochgeklappt werden. Bei solchen Landungsmanövern im Uferbereich muss selbstverständlich das Be- und Durchfahren von Schilfgürteln vermieden werden. Ebenso sind die örtlichen Beschilderungen und Seezeichen zu beachten.

Beim Floßfahren allgegenwärtig: Natur – und Wasser, so weit das Auge reicht.

Beim Floßfahren allgegenwärtig: Natur – und Wasser, so weit das Auge reicht.

Ein ankerndes Floß gehört nicht in die Einfahrt

Das Festmachen, Anlanden oder gar Übernachten im Kanal ist nicht erlaubt, falls dort nicht ausdrücklich Liegeplätze ausgewiesen sind. Und auch wenn man es leider hin und wieder sieht: Das Festmachen an Uferbäumen ist ebenfalls nicht gestattet. Durch das Anbinden wird die Rinde abgescheuert, der Baum stirbt ab. Diese Art der Floßbefestigung ist aber auch gar nicht nötig. Die Anker, die zur Ausrüstung der Flöße gehören, halten zuverlässig, ob im flachen oder tiefen Wasser. Selbstverständlich gilt beim Ankern immer, sich nicht direkt vor Hafen- oder Schleuseneinfahrten oder anderswo in der Fahrrinne zu platzieren. Besser ist es, sich abseits in einer schönen Bucht ein ruhiges Plätzchen zu suchen. Das Wetter sollte der Floßskipper dabei immer im Auge behalten. Bei Sturm oder Gewitter ist ein geschützter Ankerplatz beispielsweise in einer Marina angeraten.

Beim Manövrieren: Im Zweifel lieber die Hand vom Gas 

Maritime Vorkenntnisse sind für das Floßfahren hilfreich, jedoch nicht vonnöten. Auch der Großstädter, der zum ersten Mal eine Wasserfläche sieht, die größer ist als die heimische Badewanne, hat nach kurzer Einweisung durch den Verleiher kaum Schwierigkeiten, das Gefährt sicher zu handhaben. Und mit jedem Urlaubstag auf dem Wasser wird man versierter und geschickter. Ein wichtiger Hinweis: Sollte es beim Anlegen oder Schleusen doch einmal zu Unsicherheiten kommen, ist es am besten, es mit Ruhe noch einmal zu versuchen. Mit Langsamkeit statt mit Vollgas klappt vieles besser. 

Was muss mit in den Floßurlaub mit Kindern? 

Ein großer Pluspunkt von Flößen ist die Barrierefreiheit. Denn im Vergleich zu so manchem Haus- oder Motorboot liegt hier alles auf einer Ebene und es gibt keine steilen, engen Treppen. Ideal also für ältere Menschen und Familien mit Kindern. Und vor allem Letztere werden ihren Spaß haben. Jeden Tag auf dem Wasser unterwegs sein, Tiere beobachten, direkt von Bord ins kühle Nass springen: Urlaub auf dem Floß ist für Kinder ein einziges großes Abenteuer, vom dem sie nach den Ferien in Kindergarten und Schule begeistert erzählen werden. Doch damit die Harmonie an Bord während der gesamten Reise stabil bleibt, gilt es, an einige Utensilien zu denken.

Zum Beispiel: die Angelausrüstung. Wer keinen Fischereischein hat, besorgt sich dank einer besonderen Regelung in der Seenplatte den Touristen-Fischereischein. Den gibt es bei Tourist-Informationen oder auf Campingplätzen. Hinzu kommt noch die Angelkarte für das jeweilige Revier. Der Touristen-Fischereischein ist 28 Tage gültig und damit völlig ausreichend für einen ausgedehnten Urlaub auf dem Floß. Auch für Fragen wie „Papa, was ist das für ein Vogel?“ oder „Mama, wie heißt die Pflanze?“ sollte man gerüstet sein. Also ein Bestimmungsbuch einpacken oder im Vorfeld entsprechende Apps herunterladen. Kescher und Fernglas, Schnorchel und Taucherbrille, Spritzpistolen und Badeschuhe, Spiele und Hörbücher dürfen ebenfalls nicht vergessen werden. Und für etwas Bewegung und Austoben an Land: Frisbee, Fußball und Federballset. 

Durch die Domstrengbrücke führt die Fahrt auf dem Floß zum Bootsanleger am Grillendamm, in unmittelbarer Nähe zum Brandenburger Dom.

Durch die Domstrengbrücke führt die Fahrt zum Bootsanleger am Grillendamm, in unmittelbarer Nähe zum Brandenburger Dom.

Maßnahmen zur „Gefahrenabwehr“ 

Kinder – selbst wenn sie schwimmen können –  sollten übrigens an Deck stets eine Schwimmweste tragen. Dass jemand über Bord geht, ist zwar sehr selten. Passiert es trotzdem, kann man sich dabei durchaus auch mal den Kopf stoßen. Ohnehin wird die Crew während des Urlaubs auf dem Floß wohl die meiste Zeit im Freien verbringen. Vor allem bei vielen kleineren Floßtypen ist auch der Steuerstand außen. Daher wichtig: Reichlich Sonnencreme mitnehmen. Hinzu kommt die Kopfbedeckung, um einem Sonnenstich vorzubeugen. Vielleicht ein Strohhut wie Huckleberry Finn? Oder ein Kopftuch für den Piraten-Look? Ist die Sonne untergegangen, wird man sich zudem freuen, Mückenspray eingepackt zu haben. 

Speis und Trank beim Urlaub auf dem Floß 

Wie man sich während eines Floßurlaubs versorgt, hängt von der Ausstattung ab. Manche Flöße besitzen eine kleine Küchenzeile mit Kühlschrank und Herd, sodass verderbliche Lebensmittel gelagert und einfache Gerichte gekocht werden können. Andere wiederum sind da weitaus minimalistischer und man muss den Campingkocher anwerfen, um sich einen Kaffee oder Spaghetti zuzubereiten. Ob nun mit oder ohne Kombüse: In jedem Fall sollten Dinge wie Kekse, Brot, Nüsse, Äpfel, Möhren, Gurken, Paprika, Melone und ausreichend Mineralwasser auf keiner Einkaufsliste fehlen. Ebenso wie Produkte aus der Drogerieabteilung. Wichtig: Spülmittel, Seife, Duschgel und Shampoo müssen biologisch abbaubar sein, damit die Gewässer in Mecklenburg und Brandenburg auch in den kommenden Jahren Naturparadiese bleiben. Praktisch für die tägliche Bordhygiene ist zudem ein Eimer. Dieser wird nicht nur für die „Katzenwäsche“, sondern auch als Abwaschbecken oder „Eiseimer“ für das gekühlte Feierabendbier gute Dienste leisten.   

Sanfte Träume und Digital Detox 

In den Abendstunden wird man sich dann über Taschenlampen, Kerzen und eine Campingleuchte freuen. Und noch etwas später über ein gemütliches Nachtlager. Manche Floß-Modelle sind mit Kajüten und zum Beispiel Stockbetten ausgestattet. Bei den meisten muss man jedoch selbst für seine Schlafstatt sorgen. Wer Camping gewöhnt ist, wird auch beim Urlaub auf dem Floß mit einfachen Isomatten oder Luftmatratzen gut auskommen. Erholsamer wird der Floßurlaub jedoch, wenn Gästematratzen zum Reisegepäck gehören. Diese sind zwar recht unhandlich, doch gleichen sie das locker aus, indem sie wohlige Nächte ohne Rückenschmerzen ermöglichen. Das Schlafen auf einem Floß ist in jedem Fall etwas ganz Besonderes. Sanft schaukelnd geht es hinüber in die Traumwelt, mit Vorfreude auf den kommenden Tag schlummert man ein. Vergessen ist hingegen das Smartphone, nach dem man sonst so oft greift. Denn Floßfahren ist ein Ausstieg aus dem Alltag und bietet Unterhaltung genug. 

HAFENFÜHRER

Einfach zur perfekten Reiseroute

Hafenportraits mit Plan: Müritz | Havel | Seenplatte | Berlin | Brandenburg

Tipps für Urlaub auf dem Floß
By |7,5 Minuten Lesezeit|1483 Wörter|Veröffentlich am: 4. Juni 2024|

Urlaub auf dem Floß gehört wohl zu den entspanntesten Arten, die Gewässer von Berlin, Brandenburg und Mecklenburg zu erkunden. So mancher wird jetzt sicher an die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn denken, an dicke Baumstämme, die mit Seilen verknoten sind. Doch heutzutage sehen Flöße ganz anders aus: Unten eine Schwimmplattform auf der Basis eines Katamarans oder Trimarans mit unterschiedlich vielen Schwimmkörpern; oben eine Holzhütte, ein Zelt oder eine Kombination aus beiden. Zudem muss man mittlerweile auch nicht mehr selbst staken, um vorwärtszukommen, sondern kann einem Außenbordmotor den Antrieb überlassen.

Die Auswahl an Modellen ist dabei ziemlich vielfältig und reicht von spartanisch-rustikal mit Camping-auf-dem-Wasser-Gefühl bis hin zu luxuriös mit Küche, Essecke und Dusche. Mal sind sie von der Größe her perfekt für den romantischen Pärchen-Urlaub, mal bieten Flöße Platz für eine vielköpfige Familie oder Freundesgruppe. Je nach Bauart und Ausstattung werden sie auch manchmal als Bungalowboote bezeichnet, eignen sich mal eher für einen Wochenendtrip, mal aber durchaus auch für eine längere Reise auf dem Wasser. Und: Verglichen mit Hausbooten und Motoryachten sind die Mietpreise von Flößen oft etwas geringer. 

Urlaub auf dem Floß ist nichts für Eilige

Was allen Modellen gemein ist: Beim Urlaub auf dem Floß bewegt man sich stets mitten in der Natur – und das sogar führerscheinfrei. Dabei ist Entschleunigung angesagt. Zwei, drei Seen pro Tag überqueren, danach einen ganzen Tag ankern, in der Sonne liegen und schwimmen: So ist Floßurlaub am schönsten. Zumal ein Floß auch kein Fahrzeug für Eilige ist. Es ist für das gemächliche Schippern von See zu See gedacht oder für das Träumen in einer stillen Bucht. Es empfiehlt sich unbedingt, die ohnehin bescheidene Leistung des Motors nicht auszureizen, sondern lieber mit möglichst wenig Gas übers Wasser zu gleiten. Erfahrungsgemäß werden die Flöße bei vollem Schub ohnehin nur unmerklich schneller, da sie dann viel mehr Wasser vor sich her schieben müssen. Was hingegen steigt, ist der Geräuschpegel, was dem Erholungseffekt nicht gerade förderlich ist. Also gemach, gemach. 

Ein Gefühl davon vermittelt Andreas Kessler auf seiner 3. Expdition durch Brandenburg. Das Nachschauen in der ARD Mediathek eignet sich als Vorbereitung für den eignenen Floß-Urlaub.

Geringer Tiefgang erlaubt Ankern in seichtem Wasser

Ein Floß liegt deutlich ruhiger im Wasser als ein Boot gleicher Größe. Aufgrund der Form bietet es gleichzeitig mehr Platz. Ein weiterer großer Vorteil beim Urlaub auf dem Floß gegenüber den meisten anderen Wasserfahrzeugen ist ihr geringer Tiefgang. Dieser ermöglicht das Ankern in seichten Buchten und häufig auch das nahe Heranfahren an Uferbereiche, so dass ein bequemer Ausstieg auch ohne Steg möglich ist. Damit die Motorschraube nicht beschädigt wird, muss der Motor dann eventuell hochgeklappt werden. Bei solchen Landungsmanövern im Uferbereich muss selbstverständlich das Be- und Durchfahren von Schilfgürteln vermieden werden. Ebenso sind die örtlichen Beschilderungen und Seezeichen zu beachten.

Beim Floßfahren allgegenwärtig: Natur – und Wasser, so weit das Auge reicht.

Beim Floßfahren allgegenwärtig: Natur – und Wasser, so weit das Auge reicht.

Ein ankerndes Floß gehört nicht in die Einfahrt

Das Festmachen, Anlanden oder gar Übernachten im Kanal ist nicht erlaubt, falls dort nicht ausdrücklich Liegeplätze ausgewiesen sind. Und auch wenn man es leider hin und wieder sieht: Das Festmachen an Uferbäumen ist ebenfalls nicht gestattet. Durch das Anbinden wird die Rinde abgescheuert, der Baum stirbt ab. Diese Art der Floßbefestigung ist aber auch gar nicht nötig. Die Anker, die zur Ausrüstung der Flöße gehören, halten zuverlässig, ob im flachen oder tiefen Wasser. Selbstverständlich gilt beim Ankern immer, sich nicht direkt vor Hafen- oder Schleuseneinfahrten oder anderswo in der Fahrrinne zu platzieren. Besser ist es, sich abseits in einer schönen Bucht ein ruhiges Plätzchen zu suchen. Das Wetter sollte der Floßskipper dabei immer im Auge behalten. Bei Sturm oder Gewitter ist ein geschützter Ankerplatz beispielsweise in einer Marina angeraten.

Beim Manövrieren: Im Zweifel lieber die Hand vom Gas 

Maritime Vorkenntnisse sind für das Floßfahren hilfreich, jedoch nicht vonnöten. Auch der Großstädter, der zum ersten Mal eine Wasserfläche sieht, die größer ist als die heimische Badewanne, hat nach kurzer Einweisung durch den Verleiher kaum Schwierigkeiten, das Gefährt sicher zu handhaben. Und mit jedem Urlaubstag auf dem Wasser wird man versierter und geschickter. Ein wichtiger Hinweis: Sollte es beim Anlegen oder Schleusen doch einmal zu Unsicherheiten kommen, ist es am besten, es mit Ruhe noch einmal zu versuchen. Mit Langsamkeit statt mit Vollgas klappt vieles besser. 

Was muss mit in den Floßurlaub mit Kindern? 

Ein großer Pluspunkt von Flößen ist die Barrierefreiheit. Denn im Vergleich zu so manchem Haus- oder Motorboot liegt hier alles auf einer Ebene und es gibt keine steilen, engen Treppen. Ideal also für ältere Menschen und Familien mit Kindern. Und vor allem Letztere werden ihren Spaß haben. Jeden Tag auf dem Wasser unterwegs sein, Tiere beobachten, direkt von Bord ins kühle Nass springen: Urlaub auf dem Floß ist für Kinder ein einziges großes Abenteuer, vom dem sie nach den Ferien in Kindergarten und Schule begeistert erzählen werden. Doch damit die Harmonie an Bord während der gesamten Reise stabil bleibt, gilt es, an einige Utensilien zu denken.

Zum Beispiel: die Angelausrüstung. Wer keinen Fischereischein hat, besorgt sich dank einer besonderen Regelung in der Seenplatte den Touristen-Fischereischein. Den gibt es bei Tourist-Informationen oder auf Campingplätzen. Hinzu kommt noch die Angelkarte für das jeweilige Revier. Der Touristen-Fischereischein ist 28 Tage gültig und damit völlig ausreichend für einen ausgedehnten Urlaub auf dem Floß. Auch für Fragen wie „Papa, was ist das für ein Vogel?“ oder „Mama, wie heißt die Pflanze?“ sollte man gerüstet sein. Also ein Bestimmungsbuch einpacken oder im Vorfeld entsprechende Apps herunterladen. Kescher und Fernglas, Schnorchel und Taucherbrille, Spritzpistolen und Badeschuhe, Spiele und Hörbücher dürfen ebenfalls nicht vergessen werden. Und für etwas Bewegung und Austoben an Land: Frisbee, Fußball und Federballset. 

Durch die Domstrengbrücke führt die Fahrt auf dem Floß zum Bootsanleger am Grillendamm, in unmittelbarer Nähe zum Brandenburger Dom.

Durch die Domstrengbrücke führt die Fahrt zum Bootsanleger am Grillendamm, in unmittelbarer Nähe zum Brandenburger Dom.

Maßnahmen zur „Gefahrenabwehr“ 

Kinder – selbst wenn sie schwimmen können –  sollten übrigens an Deck stets eine Schwimmweste tragen. Dass jemand über Bord geht, ist zwar sehr selten. Passiert es trotzdem, kann man sich dabei durchaus auch mal den Kopf stoßen. Ohnehin wird die Crew während des Urlaubs auf dem Floß wohl die meiste Zeit im Freien verbringen. Vor allem bei vielen kleineren Floßtypen ist auch der Steuerstand außen. Daher wichtig: Reichlich Sonnencreme mitnehmen. Hinzu kommt die Kopfbedeckung, um einem Sonnenstich vorzubeugen. Vielleicht ein Strohhut wie Huckleberry Finn? Oder ein Kopftuch für den Piraten-Look? Ist die Sonne untergegangen, wird man sich zudem freuen, Mückenspray eingepackt zu haben. 

Speis und Trank beim Urlaub auf dem Floß 

Wie man sich während eines Floßurlaubs versorgt, hängt von der Ausstattung ab. Manche Flöße besitzen eine kleine Küchenzeile mit Kühlschrank und Herd, sodass verderbliche Lebensmittel gelagert und einfache Gerichte gekocht werden können. Andere wiederum sind da weitaus minimalistischer und man muss den Campingkocher anwerfen, um sich einen Kaffee oder Spaghetti zuzubereiten. Ob nun mit oder ohne Kombüse: In jedem Fall sollten Dinge wie Kekse, Brot, Nüsse, Äpfel, Möhren, Gurken, Paprika, Melone und ausreichend Mineralwasser auf keiner Einkaufsliste fehlen. Ebenso wie Produkte aus der Drogerieabteilung. Wichtig: Spülmittel, Seife, Duschgel und Shampoo müssen biologisch abbaubar sein, damit die Gewässer in Mecklenburg und Brandenburg auch in den kommenden Jahren Naturparadiese bleiben. Praktisch für die tägliche Bordhygiene ist zudem ein Eimer. Dieser wird nicht nur für die „Katzenwäsche“, sondern auch als Abwaschbecken oder „Eiseimer“ für das gekühlte Feierabendbier gute Dienste leisten.   

Sanfte Träume und Digital Detox 

In den Abendstunden wird man sich dann über Taschenlampen, Kerzen und eine Campingleuchte freuen. Und noch etwas später über ein gemütliches Nachtlager. Manche Floß-Modelle sind mit Kajüten und zum Beispiel Stockbetten ausgestattet. Bei den meisten muss man jedoch selbst für seine Schlafstatt sorgen. Wer Camping gewöhnt ist, wird auch beim Urlaub auf dem Floß mit einfachen Isomatten oder Luftmatratzen gut auskommen. Erholsamer wird der Floßurlaub jedoch, wenn Gästematratzen zum Reisegepäck gehören. Diese sind zwar recht unhandlich, doch gleichen sie das locker aus, indem sie wohlige Nächte ohne Rückenschmerzen ermöglichen. Das Schlafen auf einem Floß ist in jedem Fall etwas ganz Besonderes. Sanft schaukelnd geht es hinüber in die Traumwelt, mit Vorfreude auf den kommenden Tag schlummert man ein. Vergessen ist hingegen das Smartphone, nach dem man sonst so oft greift. Denn Floßfahren ist ein Ausstieg aus dem Alltag und bietet Unterhaltung genug.